Sigmar Gabriel zu Besuch im Integrationszentrum

von Alec Pein


Landrat Thomas Brych (vorne links) empfing Sigmar Gabriel (vorne rechts) am heutigen Mittwoch im Integrationszentrum des Landkreis Goslar. Foto: Alec Pein
Landrat Thomas Brych (vorne links) empfing Sigmar Gabriel (vorne rechts) am heutigen Mittwoch im Integrationszentrum des Landkreis Goslar. Foto: Alec Pein | Foto: Alec Pein



Goslar. Vizekanzler Sigmar Gabriel besuchte am heutigen Mittwoch das Integrationszentrum des Landkreises Goslar an der Clausthaler Straße. Für die 44 Flüchtlinge des Integrationskurses gab es einen "Politiker zum Anfassen". Sie stellten Fragen und erhielten Antworten.

Erste Station des Besuchs war der von Mareike Islar geleitete Integrationskurs, wo die Teilnehmer mitsamt mehrerer Dolmetscher für Farsi (Persisch), Arabisch und Russisch, schon aufgeregt warteten. Dort stand Gabriel den Flüchtlingen Rede und Antwort zu Fragen, die ihm, wie er später sagte, bei Treffen mit Flüchtlingen immer wieder gestellt werden. Dazu gehörten Fragen zu Arbeitsaufnahme, Wohnortwechsel oder der unterschiedlichen Einstufung von Herkunftsländern.

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Sigmar Gabriel beantwortet mit Hilfe des Dolmetschers Fragen der Kursteilnehmer. Foto: Alec Pein



Für viele der Fragen gab es vom Vizekanzler eine einfache Antwort: Deutsch lernen. Ohne deutsche Sprache kein Arbeitsplatz, ohne Arbeitsplatz kein Umzug in einen anderen Landkreis, erklärt Gabriel einem Teilnehmer, der nach der Residenzpflicht fragt, die es einem Asylbewerber nicht erlaubt, ohne weiteres den Wohnort zu wechseln.

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Sigmar Gabriel: Integration ist mehr als Sprache


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Sigmar Gabriel: Landkreis Goslar ist Vorbild


Weder Pflicht noch Selbstverständlichkeit sind Integrationszentren wie das des Landkreises Goslar:

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Ein Hauch Alaska


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Klassen-Räume im Iglo-Format: Heiko Rattaj, von der Betreibergesellschaft Zu Gast bei Freunden GmbH, hat diese kugligen Räume aus Alaska importiert. Foto:



Zweite Station war der Deutschkurs einem der "Iglo"-Klassenräume. Dort wurde Gabriel von einigen Kindern auf deutsch singend begrüßt und Gabriel konnte kurz in die Rolle des Lehrers schlüpfen. Er selbst, so erklärt er, habe früher schon Deutsch unterrichtet - Neuland war es für den SPD-Bundesvorsitzenden also nicht.

"Politiker zum Anfassen" kam gut an


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Mareike Islar. Foto: Alec Pein



Im Goslarer Integrationszentrum werden derzeit 134 Menschen - Erwachsene und Kinder - während eines achtwöchigen Aufenthaltes unterrichtet. Platz hat die Einrichtung für 250 Personen. Der Besuch von Gabriel habe bei den Flüchtlingen ein positives Bild hinterlassen, ist sich Kursleiterin Mareike Islar sicher. "Politiker zum Anfassen" würden viele Teilnehmer aus ihren Heimatländern nicht kennen. Neben Deutschkursen stehen die Integrationskurse mit Themen rund um das leben in Deutschland auf dem Plan. Für die Inhalte des Integrationskures ist Mareike Islar verantwortlich. Die angehende sozial Wissenschaftlerin hat das Konzept in enger Zusammenarbeit mit Mitarbeitern des Landkreises geschrieben und steht im ständigen Austausch mit den Dolmetschern über Sitten und Bräuche der verschiedenen Herkunftsländer. Entwicklung und Umsetzung gestalten sich nicht immer einfach. Wenn auf der einen Seite die Anpassung gefordert ist und auf der anderen Seite die Akzeptanz der Religionsfreiheit steht, wird es für beide Seiten schwierig: Ein Beispiel dafür, so Islar, sei das in Deutschland gängige Händeschütteln. Gemäß der Verfassung muss hier respektiert werden, wenn das aus religiösen Gründen nicht ausgeführt wird, andererseits gehört es als höfliche Umgangsform zum Inhalt des Integrationskurses. Andere Inhalte, wie etwa das Thema Mülltrennung, können dagegen problemlos vermittelt werden.


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