Telenotfallmedizin: Goslarer Projekt kommt international gut an

Spezialisten und Führungskräfte des andalusischen Rettungsdienstes waren zu Gast in der Goslarer Leistelle. Besuch aus Österreich wird ebenfalls erwartet.

Dr. Tobias Steffen (Zweiter von rechts) erläutert den telenotfallmedizinischen Arbeitsplatz in der Rettungsleitstelle.
Dr. Tobias Steffen (Zweiter von rechts) erläutert den telenotfallmedizinischen Arbeitsplatz in der Rettungsleitstelle. | Foto: Landkreis Goslar

Goslar. Nachdem die Telenotfallmedizin im Landkreis Goslar bereits landes- und bundesweit Aufmerksamkeit erregt hat, erlangt das Projekt nun auch in anderen Staaten Europas Bekanntheit: Am Mittwoch dieser Woche begrüßten Dr. Tobias Steffen, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes,

und Ulrich Bruns, Leiter des Fachdienstes Bevölkerungsschutz beim Landkreis Goslar, Gäste aus der Region Andalusien in Spanien in der Rettungsleitstelle. Dies teilte der Landkreis mit.


Die aus Spezialisten und Führungskräften des dortigen Rettungsdienstes bestehende Gruppe war angereist, um mehr über den alltäglichen Einsatz der Telenotfallmedizin und die Vorteile, die sich für die notfallmedizinische Versorgung hierdurch ergeben, zu erfahren. Neben theoretischen Erläuterungen, wann die telenotfallmedizinische Unterstützung hinzugerufen wird, zu rechtlichen Hintergründen und einem Blick auf die Historie des Projektes im Landkreis und darüber hinaus, stand die praktische Demonstration der Technik im Fokus: Dr. Tobias Steffen und Ulrich Bruns erklärten, wie die Kommunikation zwischen dem Rettungsdienst am Einsatzort und den Telenotärztinnen und Telenotärztinnen in der Rettungsleitstelle per Audio- und Videoübertragung in Echtzeit funktioniert. Zudem standen vor dem Gebäude Notarzteinsatzfahrzeug und Rettungswagen bereit, in denen die spanischen Besucher die jeweilige Ausrüstung inspizierten.


Freude über das große Interesse


„Dass wir zusätzlich zu unserer Vorreiterrolle in Niedersachsen mit der Telenotfallmedizin nicht nur bundesweit, sondern auch im Ausland ein Interesse wecken, zeigt: Wir haben einen Nerv getroffen, wenn es um die Frage geht, wie die Leistungsfähigkeit von Rettungsdiensten weiter verbessert werden kann“, sagt Dr. Tobias Steffen. „Für unsere Einsatzkräfte und Notärzte im Landkreis Goslar ist das Projekt ohnehin ein Erfolgsmodell. Die vielfältigen Interessensbekundungen – ob aus dem In- oder Ausland – geben uns darin noch einmal Recht. Wir freuen uns, unser Wissen zu teilen und so einen wichtigen Beitrag zu leisten, die notfallmedizinische Versorgung der Zukunft zu gestalten.“ Das internationale Echo auf die Telenotfallmedizin erreicht den Landkreis Goslar nicht nur aus Spanien: Schon für nächste Woche hat sich eine österreichische Delegation angekündigt, die ebenfalls mehr über das Goslarer Projekt erfahren möchte.


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