Trächtiger Luchs erschossen

von Alec Pein


Foto: NABU/C. Heinrich
Foto: NABU/C. Heinrich



Ballenstedt. Ein frei lebender Luchs wurde in Ortsnähe von Ballenstedt erschossen aufgefunden. Ein Fall der auch überregional für Schlagzeilen sorgte. Ein Spaziergänger habe die trächtige Raubkatze tot auf einer Wiese am Waldrand entdeckt, erklärt Ole Anders, Leiter des Luchsprojektes Harz.

Wer auf das Tier geschossen hat, sei noch unklar. Spekuliert werde, dass mit einem Gewehr geschossen wurde, bestätigen könne man die Vermutung offiziell jedoch noch nicht. Derzeit warte man auf den Bericht zur pathologischen Untersuchung durch das Berliner Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW), so Anders weiter. "Die Frage ist, was man damit bezwecken will. Die aktuellen Diskussionen machtendas kein Stück einfacher", erklärt Anders gegenüber regionalHeute.de. Der Luchsbestand im Harz werde immer wieder im Zusammenhang mit Wild- und Nutztierrassen kritisch diskutiert, so Anders. Dabei sei die Zahl der durch Luchsangriffe ums Leben gekommenen Nutztiere jedoch recht gering. Anders befürchtet durch den Vorfall eine weitere Polarisierung bei diesem Thema.

Der Beutejagd der pinselohrigen Raubtiere fallen demnach meist Wildtiere zum Opfer - diese werden ohnehin wegen Überpopulation und Abrieb an Bäumen bejagt. Warum geraten die Luchse also an dieser Stelle in die Kritik? Vor allem das bestehende Jagdsystem sei es, dass von Jägern kritisiert werde, antwortet Anders. Unter den privaten Jägern gebe es zudem einige Vertreter, die den Luchs als direkten Konkurrenten empfinden. Diese zahlen eine nicht unerhebliche Summe, um Jagen zu dürfen.  Ein zu großer Einfluss der Luchse auf jagbare Wildbestände bei gleichbleibenden Gebühren werde von einigen Seiten befürchtet. Anders betont, dass dieses natürlich nicht auf alle privaten Jäger zutrifft, dennoch müsse nun die häufig gestellte Frage geklärt werden, wie viel Einfluss er wirklich auf die jagbaren Wildbestände hat.


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