Bad Harzburg. Den sonst so scheuen Wildkatzen tief in die Augen blicken und ihr ungezähmtes Jagdverhalten beobachten – dies konnte heute Umweltminister Olaf Lies, im Rahmen seiner Sommerreise, zusammen mit Inez Schierenberg, Geschäftsführerin des NABU Niedersachsen, und Harald Leiste, Geschäftsführer der Felis GmbH sowie Vertretern des Naturschutzes vor Ort im NABU-Wildkatzenzentrum Bad Harzburg erleben.
Tierpfleger führten die Gruppe durchs Gehege und erläuterten den Anwesenden bei einer Schaufütterung die Besonderheiten des heimlichen Raubtieres.
Über Jahrzehnte war die stark gefährdete Wildkatze (Felis silvestris) in Nieder-sachsen nur noch im Harz heimisch, jetzt „schleicht“ sie wieder durch weite Teile Niedersachsens. Mittlerweile ist sie von Hann. Münden, der südlichsten Stadt Niedersachsens, über den Solling, den Harz, Salzgitter bis nach Nienburg (Weser) zu Hause.
Inez Schierenberg, Geschäftsführerin des NABU Niedersachsen „Die Rückkehr des faszinierenden Raubsäugers, welcher stellvertretend für naturnahe Waldlebensräume steht, wird im NABU-Wildkatzenzentrum in Bad Harzburg in den Mittelpunkt gerückt. Die Besucher können die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten.“ Mitten im Wald, zwischen Bad Harzburg und Torfhaus, liegt das im Jahr 2017 eröffnete NABU-Wildkatzenzentrum. Über die Aussichtsplattform des Informationszentrums kann man die vier scheuen Tiere und weitere Bewohner wie Waschbären und Ziegen beobachten.
Der angrenzende Wildkatzenlehrpfad von NABU und BUND wird mit einer geplanten interaktiven Ausstellung des NABU das bestehende Angebot erweitern und zukünftig als NABU-Wildkatzen-Erlebniszentrum Bad Harzburg weitere informative Einblicke in das Leben der Wildkatze ermöglichen.
Minister Lies informierte sich über die faszinierenden Raubtiere und die geplante Erweiterung des NABU-Wildkatzenzentrums. Umweltminister Olaf Lies: „Die Wildkatze war in Niedersachsen noch vor wenigen Jahrzehnten vom Aussterben bedroht. Letzte Rückzugsgebiete gab es zu dieser Zeit nur noch im Harz. Dank strengen Schutzes und dem Engagement der Naturschutzverbände hat sich die Art wieder ausgebreitet und besiedelt heute fast ganz Südniedersachsen. Dies ist ein schöner Naturschutzerfolg. Leider kann man die Wildkatze in freier Wildbahn nur selten beobachten. Deshalb freut es mich, dass mit der neuen Einrichtung dieser seltene Säugetierart auch einem breiteren Publikum näher gebracht werden kann.“
Betreiber des NABU-Wildkatzenzentrums ist die Felis GmbH, ein Zusammenschluss des NABU Niedersachsen und der Marienteichbaude Vertriebsgesellschaft mbH.
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