Goslar. Auch wenn sich die Versorgungslage etwas entspannt hat, sind die Preise für Masken mit Schutzstandard noch immer enorm hoch. Den Preis zahlen wortwörtlich Pflegedienste, Arztpraxen und letztlich auch Vereine, die mit Suchtkranken oder Menschen mit Beeinträchtigungen arbeiten. Eine Situation die Peter König von der Unbehindert gUG, die aus dem Verein "Rampen für Goslar" hervorgegangen ist, nicht hinnehmen wollte. Er wendete sich kurzerhand an die chinesische Botschaft - und nur eine Woche später sind ganze 2.000 Schutzmasken auf dem Weg nach Goslar, die er kostenlos verteilen will.
Als frustrierend beschreibt König die Situation in der Behindertenhilfe: "Als Risikogruppe bekommen Menschen mit Handicap 42 Euro im Monat als sogenannte Pflegehilfsmittelpauschale. Die wurde für die Corona-Krise vorübergehend auf 60 Euro angehoben. Die haben dann also das Geld von der Krankenkasse bekommen, aber nirgends die Materialien. Für die ist das ein Riesenproblem." Persönliche Assistenzen, Angehörige und Helfer riskieren, ohne den nötigen Schutz möglicherweise eine Infektion einzuschleppen. Als "alter Einkäufer", wie König von sich selbst schreibt, stelle man sich in so einer Situation nur eine Frage: "Wer hat das, was ich brauche? Oder wer könnte es haben? Und die einzigen die momentan liefern sind die Chinesen. Und die trifft man am besten in den Botschaften." Am 21. April wendete er sich an die Botschaft der Volksrepublik China in Berlin und bekam quasi sofort die Zusage. "Die Chinesen sind halt freundliche Menschen", freut sich König.
DRK stockt auf 2.000 Masken auf
"Am nächsten Tag hab ich gleich den Anruf bekommen von einer Frau Jie Yuan von der Wirtschafts- und Handelsabteilung der Botschaft der Volksrepublik China in Berlin. Sie hat mir mitgeteilt, dass Botschafter Wu Ken uns 'ohne Zögern' die Unterstützung zugesagt hatte und uns 500 Masken versprochen."
Gesagt, getan. Bereits am 4. Mai rief das Deutsche Rote Kreuz aus Berlin in Goslar an. Zum Verständnis: Die 'China Railway Rolling Stock Corporation (kurz CRRC) organisiert die Beschaffung der Güter per Luftpost im Auftrag der chinesischen Botschaft. Das DRK organisiert dann die Logistik, um diese Lieferungen aus China dann bundesweit zu verteilen. "Das DRK teilte mir dann mit, dass die Masken jetzt schon verschickt werden können, weil schon eine Lieferung kurz vorher eingetroffen war."
Aktuell befinden sich also 2.000 Masken auf dem Postweg nach Goslar. Sobald eingetroffen, will die Unbehindert gUG sie kostenlos für Menschen mit Handicap, Vereine, das DRK, den Rettungsverband, Arztpraxen, Pflegedienste und weitere anbieten. Bei Bedarf könne man sich bei ihm melden - per Mail an unbehindertgug@gmail.com oder telefonisch unter: 0179 / 4170781 oder 05321 / 746164.
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