Verblüffende Flaschenpost im Rathaus gefunden - Nachricht ist über 100 Jahre alt

Unter den Verfassern der Botschaft ist auch Zimmermann Fritz Söffge, tatsächlich erster Mitarbeiter des heute noch bestehenden gleichnamigen Goslarer Baustoffunternehmens in Grauhof.

Marieke Röhlen vom Goslarer Gebäude Management zeigt zwischen Holzbalken und Baugerüst hoch über dem Marktplatz den Fund: Die Flaschenpost war bei Arbeiten am Vordach über der Freitreppe zum Vorschein gekommen und hat dort – bestückt mit zusätzlichen Schriftstücken aus 2020 – auch wieder ihren Platz gefunden.
Marieke Röhlen vom Goslarer Gebäude Management zeigt zwischen Holzbalken und Baugerüst hoch über dem Marktplatz den Fund: Die Flaschenpost war bei Arbeiten am Vordach über der Freitreppe zum Vorschein gekommen und hat dort – bestückt mit zusätzlichen Schriftstücken aus 2020 – auch wieder ihren Platz gefunden. | Foto: Stadt Goslar

Goslar. Bei Bauarbeiten im Auftrag der Stadt Goslar wurde erneut eine historische Flaschenpost entdeckt. Nachdem 2018 bei Arbeiten an der Domvorhalle eine Botschaft aus dem Jahr 1930 gefunden wurde, stießen Zimmerer diesmal im historischen Rathaus auf eine Flaschenpost von 1895. Auf kleinen Zetteln hatten sich vier Arbeiter einer ortsansässigen Zimmerei verewigt: Fr. Warnecke, Heinrich Körner, Heinrich Holzberg und F. Söffge. Auf ein fünftes Zettelchen schrieben sie seinerzeit: „Diese eichenen Säulen sind im Jahre 1895 aufgestellt.“ Die Stadt Goslar berichtet in einer Pressemitteilung über den Fund.


48 Jahre alt war Carl Friedrich Christian Söffge, kurz Fritz genannt, als er seine Botschaft im Jahr 1895 schrieb. Das Goslarer Gebäude Management (GGM) benachrichtigte seine Nachkommen, die kurzerhand selbst einen Beitrag für die Flaschenpost lieferten. „Dankbar und froh erwidern Fritz‘ Urenkel Dietrich (geboren 1934) und Ururenkel Gunnar (geboren 1967) seinen an die Nachwelt gerichteten Gruß und leiten ihn an spätere Geschlechter weiter“, heißt es in dem zweiseitigen Schreiben.

Auf fünf Zetteln haben sich die Zimmerer 1895 verewigt.
Auf fünf Zetteln haben sich die Zimmerer 1895 verewigt. Foto: GGM



Die Denkmalbau GmbH Ettersburg steuerte eine Seite bei, die in Anlehnung an die Botschaft von 1895 die Namen der Zimmerer nennt, die nun bei der Sanierung des historischen Rathauses mitarbeiteten. Das GGM legte einen kleinformatigen Ausdruck des Bauschildes zu den historischen Zetteln von 1895 in die Flasche, auf dem alle an der jetzigen Sanierung beteiligten Stellen und beauftragten Firmen aufgelistet sind. Zusätzlich steckte Marieke Röhlen vom GGM eine Speicherkarte mit den digitalisierten Versionen in die Flasche, bevor sie sie nach Absprache mit dem Denkmalschutz wieder zwischen die Balken im Vordach legte – für spätere Generationen.


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