Goslar. Die Stadt Goslar bittet alle Bürgerinnen und Bürger an den Gedenkgottesdiensten zum Volkstrauertag am 15. November teilzunehmen und so ein Zeichen für den Frieden und gegen Krieg zu setzten.
Wenn am 15. November der Volkstrauertag begangen wird, gedenken die Menschen den Opfern von Gewalt und Krieg, der Kinder, Männer und Frauen aller Völker. Sie gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen, in Gefangenschaft, als Vertriebene oder Flüchtlinge ihr Leben verloren. Sie denken an jene, die verfolgt oder getötet wurden, weil sie einem anderen Volk oder einer anderen Rasse angehörten und trauern um alle, die sterben mussten, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben. Und die Menschen gedenken ebenso der Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, an die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung.
Ein Tag des Innehaltens
Bereits im Jahr 1919 hatte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge den Volkstrauertag ins Leben gerufen. So erschüttert waren die Menschen damals von dem Schrecken des Ersten Weltkrieges, bei dem über zehn Millionen Menschen ums Leben kamen. Alle hofften, dass so etwas nicht noch einmal geschieht. Doch diese Hoffnung machte zwei Jahrzehnte später der Zweite Weltkrieg mit über 60 Millionen Opfern zunichte. Damals war das Elend direkt vor unserer Haustür, für alle sichtbar und am eigenen Leib spürbar. Deshalb waren auch die Bereitschaft und das Bewusstsein vorhanden, dass gegen Krieg und Gewalt Zeichen gesetzt werden müssen. Für den Frieden zu arbeiten bedeutet heute gegen das Vergessen zu arbeiten. Der Volkstrauertag verbindet das Gestern mit dem Heute und hat vor allem eine wichtige Botschaft für das Morgen.
Am Heimkehrerdenkmal an der Kaiserpfalz findet am Sonntag eine Kranzniederlegung statt. Foto: Anke Donner)
Denn auf der ganzen Welt toben aktuell blutige Kämpfe und Kriege. Seit März 2011 herrscht der Bürgerkrieg in Syrien. Mindestens 220.000 Tote sind zu beklagen, über 4 Millionen Menschen sind ins Ausland geflohen und rund 7,6 Millionen sind derzeit in Syrien auf der Flucht. Die UNO bezeichnet die Flüchtlingskrise als eine der schlimmsten, die es je gegeben hat und ein Ende des Krieges ist nicht in Sicht. Die Aufnahme und Integration all dieser Menschen ist eine der größten Herausforderungen für Deutschland und für Europa. Das Schicksal dieser Flüchtlinge macht deutlich: Krieg und Verfolgung sind auch heute noch, wenn auch nicht in unserem Land, trotzdem doch mitten in unserer Gesellschaft. Wir können und dürfen die Augen davor nicht verschließen. Und somit ist der Volkstrauertag auch und gerade heute noch Auftrag an uns alle, gegen das Vergessen und Verdrängen anzukämpfen.
Deshalb bitten auch in diesem Jahr Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk und der Vorsitzende des Volksbund-Ortsverband, Axel Siebe, die Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge durch ihre Spenden zu unterstützen. Mit der Pflege und dem Schutz der Kriegsgräber wird die Menschenwürde jener geachtet, die Opfer von Krieg und Gewalt wurden.
Zentrale Gedenkfeier in der Kaiserpfalz
Am 14. November findet in Goslar die „Zentrale Gedenkfeier des Landes Niedersachsen“ statt in der Kaiserpfgalz statt. Aus diesem Grund entfällt die jährliche Veranstaltung auf dem Friedhof Hildesheimer Straße. Die Veranstaltung wird in Kooperation mit dem Land Niedersachsen, der Stadt Goslar und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. durchgeführt. Als Gästen werden Bernd Busemann, Landtagspräsident als Hauptredner, Dr. Oliver Junk, Oberbürgermeister Stadt Goslar, Prof. Rolf Wernstedt, Landesvorsitzender des Volksbundes und Cornelia Rundt, Sozialministerin Land Niedersachsen. Neben den Grußworten und der Gedenkrede werden die Schülerinnen und Schüler des Christian-von-Dohm-Gymnasiums und des Ratsgymnasiums aus Goslar einen eigenständigen Beitrag leisten. Für die musikalische Umrahmung sorgt das Blechbläserquartett des Symphonieorchesters der Technischen Universität Clausthal. Im Anschluss an die Gedenkstunde finden Kranzniederlegungen an der Gedenkstätte „Judenhaus“, am Denkmal „Goslarer Jäger“ und am Heimkehrerdenkmal statt.
Gedenkstunden zum Volkstrauertag am 15. November 2015
- Goslar-Jerstedt - 11.45 Uhr am Ehrendenkmal nach dem Gottesdienst
- Goslar-Hahnenklee - 11.45 Uhr am Ehrendenkmal an der Stabskirche nach dem Gottesdienst
- Goslar-Hahndorf - 11 Uhr am Ehrendenkmal nach dem Gottesdienst
- Goslar-Oker - 12 Uhr am Ehrendenkmal Hahnenberg nach dem Gottesdienst
- Goslar-Vienenburg - 12.15 Uhr am Ehrendenkmal am Kattenberg
- Goslar-Weddingen - 10.30 Uhr am Ehrendenkmal nach dem Gottesdienst
- Goslar-Immenrode - 11.30 Uhr am Ehrendenkmal nach dem Gottesdienst
- Goslar-Wiedelah - 11 Uhr am Ehrendenkmal
- Goslar-Lengde - 11.30 Uhr am Ehrendenkmal nach dem Gottesdienst
- Goslar-Lochtum Samstag, 14.11.2015 - 17 Uhr an der Dorfkirche
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