„Von den Wurzeln zu den Wipfeln“ - Der Baumwurzelpfad kommt


Bad Harzburg. Im Mai öffnete der erste Baumwipfelpfad Niedersachsens seine Pforten. Seither haben mehr als eine Million Besucher den Pfad erkundet. Nun soll die nächste Attraktion folgen - der Baumwurzelpfad. Foto: Anke Donner
Bad Harzburg. Im Mai öffnete der erste Baumwipfelpfad Niedersachsens seine Pforten. Seither haben mehr als eine Million Besucher den Pfad erkundet. Nun soll die nächste Attraktion folgen - der Baumwurzelpfad. Foto: Anke Donner | Foto: Anke Donner)



Bad Harzburg. Im Mai öffnete der erste Baumwipfelpfad Niedersachsens seine Pforten. Seither haben mehr als eine Million Besucher den Pfad erkundet. Nun soll die nächste Attraktion folgen - der Baumwurzelpfad. 

Um das Gesamtkonzept in Bad Harzburg zu komplettieren, plant das Waldpädagogikzentrum Harz (WPZ Harz) unterhalb des Baumwipfelpfades einen Wurzelpfad (Arbeitstitel) „Von den Wurzeln zu den Wipfeln“ zu installieren. Das WPZ wird somit im „Internationalen Jahr des Bodens“, das die Vereinten Nationen für das Jahr 2015 ausgerufen haben, eine Plattform zur Bewusstseinsbildung für die Bedeutung des Bodens schaffen, um die so genannte „lebende Haut“ der Erde als Lebensgrundlage für Menschen und den Lebensraum für Flora und Fauna zu thematisieren und dafür zu sensibilisieren. Ziel ist es, Informationen auf und um den Wurzelpfad anzubieten, um das Wissen und die Faszination über den vielfältigen Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu erweitern. Böden leisten für die Menschheit ihren Beitrag bei der Trinkwasserversorgung, liefern Nahrungsmittel, bieten die Voraussetzungen für Waldstandorte, sind Rohstofflieferanten und sind Zeugen der Natur- und Kulturgeschichte.

Standort und Erlebnisstationen


Der erste Wurzelpfad bundesweit, der sich in unmittelbarer Nähe eines Baumwipfelpfades befindet, soll verschiedene Stationen berücksichtigen, um die Besucher für eines der wichtigsten Grundorgane einer Pflanze sowie der Tierwelt zu sensibilisieren. Der Pfad, der unmittelbar unterhalb des Baumwipfelpfades im Kalten Tal installiert wird, ist in verschiedene Stationen aufgegliedert. So wird der Besucher über einen Wurzeltunnel in das Reich der Wurzeln entführt. Es folgt ein Blick in das Bodenprofil und somit in das „Herz“ des Lebensraums Wald. Ein weiteres Augenmerk liegt auf verschiedensten Käfern und Insekten, wie zum Beispiel dem Mistkäfer oder dem Regenwurm, die auf und im Boden vorkommen und denen wichtige Rollen zuteil werden. Auch wird die Statik der Bäume berücksichtigt, so geht es um die physikalischen Kräfte, die gerade bei extremen Wettersituationen auf die Wurzeln wirken. Aspekte, die bereits auf dem Baumwipfelpfad thematisiert werden, werden auf dem Wurzelpfad aufgegriffen und aus einem völlig anderen Blickwinkel erneut betrachtet.

Die Umweltbildung des Waldpädagogikzentrums Harz (WPZ Harz) als außerschulische Bildungseinrichtung der Niedersächsischen Landesforsten steht unter dem Motto
„Wald erleben - Natur erfahren - Sozialkompetenz stärken - Teamgeist leben“.
Aktives und unmittelbares Erleben in und mit der Natur bietet, verbunden mit dem Leitgedanken des Sozialen Lernens, die einmalige Chance, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit dem facettenreichen Begriff der Nachhaltigkeit vertraut zu machen. Dabei soll das Prinzip nicht nur im Sinne einer Holz-, Wald- und Ressourcen-Nachhaltigkeit verstanden werden, sondern als ein

Grundsatz für ökonomische, ökologische, soziale und kulturelle Aspekte


Der Baumwurzelpfad bietet in der Vernetzung mit dem Haus der Natur, dem Wildkatzenpfad - Walderlebnispfad und dem Baumwipfelpfad die einzigartige Chance, den Menschen die vielfältigen Funktionen des Waldes auf aktive und selbst erlebbare Art und Weise näher zu bringen. Dabei liegt der Fokus des Baumwurzelpfades darauf, die Besucher und Besucherinnen dafür zu sensibilisieren, den „unscheinbaren“ Boden, als auch die Wurzeln in ihm, als einzigartigen Lebensraum zu verstehen und mit der Ressource Boden verantwortungsvoll umzugehen.

Von den „Wurzeln zu den Wipfeln“ oder um es noch prägnanter auszudrücken „Ohne Wurzel keine Wipfel“ bietet ideale Möglichkeiten, Menschen aller Alterklassen dazu anzuregen, im Umgang mit der Natur langfristig, ganzheitlich und nachhaltig zu denken und zukünftig auch dementsprechend zu handeln. Denn wie Bada Dioum, Senegalesischer Umweltschutzexperte auf der UN-Conference treffend sagte: „Am Ende werden wir nur erhalten, was wir lieben, werden wir nur lieben, was wir verstehen, und werden wir nur verstehen, was wir gelehrt werden“.


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