Goslar. Die vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ruft am morgigen Dienstag zu bundesweiten Warnstreiks im Öffentlichen Nahverkehr auf. Der Stadtbus Goslar ist laut einer Pressemitteilung des Unternehmens ebenfalls betroffen. Aufgrund der durch ver.di angekündigten Warnstreiks im ÖPNV kommt es im Liniennetz der Stadtbus Goslar GmbH am Dienstag zum vollständigen Stillstand des Fuhrparkes. Seitens der Geschäftsführung des Busunternehmens habe man kein Verständnis für die angekündigten Streiks.
„Wir bedauern sehr, am Dienstag unseren Fahrbetrieb im gesamten Liniennetz einstellen zu müssen. Ein Großteil unserer Belegschaft ist gewerkschaftlich organisiert und wird sich an den Streikmaßnahmen von Ver.di beteiligen, sodass es uns nicht möglich sein wird, einen
kundenorientierten Ersatzfahrplan zu fahren.“ führt Anne Sagner, Geschäftsführerin der Stadtbus Goslar GmbH aus.
"Arbeitsniederlegungen werden das Vertrauen in den ÖPNV nicht stärken."
Sagner ergänzt: „Wir befinden uns aktuell am Beginn der Verhandlungen mit naturgemäß unterschiedlichen Positionen der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite. Deshalb betrachten wir es als keinesfalls zielführend, die Diskussionen in dieser Phase mit Warnstreiks auf dem Rücken der
Fahrgäste auszutragen. Wir erholen uns erst langsam von den Folgen des Lockdowns und sind bemüht unseren Kunden durch unser zuverlässiges Angebot ein verlässlicher Partner zu sein. Arbeitsniederlegungen werden das Vertrauen in den ÖPNV nicht stärken. Genau dieses Vertrauen benötigen wir aber, um die Verkehrswende voranzutreiben.“
HarzBus nicht betroffen
Die Busse der Firma HarzBus werden nach Angaben des Unternehmens nicht bestreikt. "In unserem Verkehrsangebot wird es keinerlei Einschränkungen geben", heißt es auf der HarzBus-Website.
Kein Verständnis für "absurde Forderungen"
Der Kommunale Arbeitgeberverband Niedersachsen (KAV) verhandelt gegenwärtig mit der Gewerkschaft ver.di einen Tarifvertrag Nahverkehr für den Geltungsbereich Niedersachsen. Die erste Verhandlungsrunde hat im September 2020 stattgefunden. Die Tarifvertragsparteien sind
Mitte Oktober für eine weitere zweite Runde verabredet. Der Kommunale Arbeitgeberverband Niedersachsen habe kein Verständnis für Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr, hierzu sagt der Hauptgeschäftsführer des KAV Niedersachsen, Michael Bosse-Arbogast:
„Wir verhandeln in Niedersachsen aktuell den Mantel des Tarifvertrages Nahverkehr. In dieser Phase der Verhandlungen machen Warnstreiks überhaupt keinen Sinn und belasten ausschließlich die Menschen im Lande, die täglich auf den Nahverkehr angewiesen sind. In Zeiten der Pandemie ist es unverantwortlich, den Nahverkehr zu bestreiken. ver.di verlangt in Niedersachsen gegenwärtig eine Entgeltsteigerung für die Beschäftigten der kommunalen Unternehmen des ÖPNV in Höhe von etwa 20 Prozent. Für solche absurden Forderungen haben wir keinerlei Verständnis."
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