Warum im Harz ein acht Meter tiefes Loch entstanden ist

Der Krater hat sich in der Nähe von Wolfshagen aufgetan. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie erklärt die Hintergründe.

Thomas Finkeldey, Altbergbauspezialist beim LBEG, begutachtet den Tagesbruch.
Thomas Finkeldey, Altbergbauspezialist beim LBEG, begutachtet den Tagesbruch. | Foto: LBEG

Langelsheim. Ein Tagesbruch ist auf einer Wiese bei Wolfshagen im Harz entstanden. Der durch frühere Bergbautätigkeiten gefallene Tagesbruch liegt außerhalb der Ortschaft und ist mit einem Bauzaun abgesperrt. Damit stellt er keine Gefahr mehr für Mensch und Umwelt dar. Das teilt das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in einer Pressemitteilung.



Rund acht Meter tief und fünf Meter im Durchmesser ist der Krater groß und liegt auf einer landwirtschaftlichen Brachfläche. Die nächste Bebauung ist knapp 200 Meter entfernt. „Das ist von den Umständen her ideal", sagt Thomas Finkeldey, zuständiger Spezialist für Altbergbau beim LBEG. „Hier verlaufen keine Wege, so dass Passanten hätten gefährdet werden können als der Tagesbruch fiel. Und Gebäude oder Infrastruktur sind auch nicht betroffen", so der Experte.

Bergbau vor fast 300 Jahren


Zurückzuführen ist der Tagesbruch auf den unteren Schacht der Grube Obere Gülden. „Unseren Archivunterlagen zufolge ist diese Grube von 1743 bis 1745 betrieben worden", erklärt Thomas Finkeldey. Der Schacht, der sich an der Stelle des Tagesbruchs befunden hat, dürfte schätzungsweise zwölf Meter tief gewesen sein. Die Grube verfügte den vorhandenen Unterlagen zufolge über drei Schächte und einen Stollen. Anhand der noch vorhandenen Halden kann die Position der Schächte gut im Gelände ausgemacht werden. Weitere Details lassen sich aus den Archivunterlagen aber nicht mehr entnehmen.

Auf einer brach liegenden Wiese bei Wolfshagen im Harz ist aufgrund von früheren Bergbautätigkeiten ein rund acht Meter tiefes Loch entstanden.
Auf einer brach liegenden Wiese bei Wolfshagen im Harz ist aufgrund von früheren Bergbautätigkeiten ein rund acht Meter tiefes Loch entstanden. Foto: LBEG


Da es keinen Rechtsnachfolger der Personen gibt, die Mitte des 18. Jahrhunderts an dieser Stelle Bergbau betrieben haben, kommt das Land für die Sanierung auf, die durch das LBEG organisiert wird. Dafür wird das Loch mit Schotter verfüllt. Thomas Finkeldey schätzt, dass rund 30 bis 40 Tonnen Material nötig sind. Da es keine befestigten Wege zum Tagesbruch gibt und unter anderem für den Materialtransport schweres Gerät notwendig ist, müssen geeignete Witterungsbedingungen bestehen, um die Schäden in der Landschaft auf ein Minimum zu begrenzen. „Dennoch können wir vielleicht noch vor Weihnachten mit der Sanierung fertig werden. Und dann wächst buchstäblich wieder Gras über die Sache," so der LBEG-Experte.


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