„Werk Tanne“: Wissenschaft interessiert sich für Pflanzenkläranlage

Forscher der Leibniz-Universität Hannover arbeiten am Aufbau einer Internet-Plattform.

Auf dem Gelände der ehemaligen Sprengstofffabrik „Werk Tanne“ bei Clausthal-Zellerfeld ist seit Ende vergangenen Jahres eine Pflanzenkläranlage in Betrieb. Mit dieser Technologie sollen „sprengstofftypische Verbindungen“ aus dem Wasser gefiltert werden.
Auf dem Gelände der ehemaligen Sprengstofffabrik „Werk Tanne“ bei Clausthal-Zellerfeld ist seit Ende vergangenen Jahres eine Pflanzenkläranlage in Betrieb. Mit dieser Technologie sollen „sprengstofftypische Verbindungen“ aus dem Wasser gefiltert werden. | Foto: Landkreis Goslar

Clausthal-Zellerfeld. Die Pflanzenkläranlage auf dem Gelände der ehemaligen Sprengstofffabrik „Werk Tanne“ bei Clausthal-Zellerfeld hat das Interesse von Wissenschaftlern geweckt. Das Institut für Botanik der Leibniz Universität Hannover entwickelt derzeit eine Internet-Plattform, auf der die Wirkungsweise dieser Technologie mittels internationaler Fallstudien beleuchtet und auf eine breite Informationsbasis gestellt werden soll. Das berichtet der Landkreis Goslar in einer Pressemitteilung.


Als erstes Beispiel haben sich die Hannoveraner Wissenschaftler das Constructed Wetland im Landkreis Goslar ausgesucht. Mit der Pflanzenkläranlage sollen sprengstofftypische Verbindungen im Wasser abgebaut werden. Bislang handelt es sich um die größte Anlage ihrer Art in ganz Europa. In diesem Zusammenhang wurde der Kreisverwaltung auch die Unterstützung der Universität mit Blick auf wissenschaftliche Fragestellungen angeboten. So könnten bestimmte Themen gezielt durch studentische Forschungsprojekte vorangetrieben werden.

Mehrkammersystem mit Pflanzenklärstufe


Das Projektteam unter der Leitung von Michael Riesen (Leiter der unteren Bodenschutzbehörde beim Landkreis Goslar) hat auch bereits einige Ideen formuliert. So wäre beispielsweise denkbar, an einer Nachrüstmöglichkeit für die seit vielen Jahren bestehenden, herkömmlichen Reinigungsanlage zu forschen. Vielleicht besteht aber auch eine Option das „alte“ Speicherbecken durch die bauliche Trennung in ein Mehrkammersystem mit einer Pflanzenklärstufe auszurüsten.


Weitere Bekanntheit in Wissenschaftskreisen dürfte das hiesige Projekt auch durch die geplante Veröffentlichung in einer internationalen Fachzeitschrift erlangen. Auch hier sind die Wissenschaftler aus der niedersächsischen Landeshauptstadt involviert.


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