Wildschwein-Plage in St. Andreasberg: Drohne liefert Informationen

Nun sollen Lebendfallen aufgestellt werden, um die Tiere zu entnehmen.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Sankt Andreasberg. Auf mindestens 30 Tiere wird die Größe der Wildschweinpopulation geschätzt, die es sich im Ortsgebiet von Sankt Andreasberg geradezu heimisch gemacht hat – das haben die Drohnenflüge mit Wärmebildkameras ergeben, die die Stadt Braunlage und der Landkreis Goslar in dieser Woche gemeinsam mit der Jagdgenossenschaft unternommen haben. Darüber informieren der Landkreis Goslar und die Stadt Braunlage in einer gemeinsamen Pressemeldung.



Im Zuge der weiteren Abstimmungen wurden nun insgesamt sechs Standorte am und im Ort definiert, die für die Entnahme der Tiere mit Lebendfallen geeignet sind. Um flächendeckend agieren zu können, werden fünf weitere mögliche Standorte in der kommenden Woche geprüft.

Wie berichtet orientieren sich die Auflagen, die der Landkreis Goslar bei der Genehmigung der Entnahme erteilt, an Empfehlungen des Landes Niedersachsen zur Bekämpfung und Prävention der Afrikanischen Schweinepest.

Ernstfall bereits geprobt


„Das Land Niedersachsen hat diesen Ernstfall bereits geprobt, auf Basis dieser Erkenntnisse werden Landkreis und Stadt nun von Experten beraten, um das weitere Vorgehen gegen die Tiere vorzubereiten. Auch eine fachkundige Schulung der Jäger ist geplant, damit die Entnahme möglichst schonend erfolgt. Wir stehen hierbei im Austausch mit dem Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und informieren über unser Vorgehen. Auf Kreisebene haben wir zum Thema Tierschutz außerdem das Veterinäramt beratend hinzugezogen“, informiert Frank-Michael Kruckow, Leiter des Fachbereichs Ordnung, Verkehr und Bevölkerungsschutz beim Landkreis Goslar, zum aktuellen Stand.

In der Stadt Braunlage laufen derweil die Vorbereitungen für konkrete Maßnahmen: Nach einer Begehung mit der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Goslar sollen erste, behutsame Rückschnittarbeiten im Bereich der Grundschule erfolgen, um den Tieren dort Rückzugsorte zu nehmen. „Außerdem möchten wir einen Appell an die Grundstückeigentümerinnen und Grundstückseigentümer richten, dass ebenso auf privatem Grund Gehölze entfernt werden sollten, damit das Schwarzwild auch dort weniger Deckung hat“, so Braunlages Bürgermeister Wolfgang Langer.

Schüler werden informiert


Auch die Planungen für eine Informationskampagne werden nun konkreter: Volker Jung, Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Sankt Andreasberg, wird nach den Sommerferien die Grundschule im Ort besuchen. „Es handelt sich dabei um präventive Maßnahme, die Kinder sollen über die Situation aufgeklärt werden und Informationen erhalten, wie sie sich verhalten sollen, falls sie tatsächlich einmal auf ein Wildschwein treffen“, sagt Volker Jung.

Der Sicherheitsaspekt steht für die Stadt Braunlage im Fokus: „Wir nehmen die Sorgen, die besonders bei Familien mit jüngeren Kindern da sind, ernst“, sagt Bürgermeister Langer. „Deswegen ist es uns neben den Maßnahmen, die wir einleiten, auch ein Anliegen, umfassend zu informieren.“

Umgang mit Abfall


In Vorbereitung auf die Allgemeinverfügung, welche die Stadt Braunlage für den Ortsteil Sankt Andreasberg erlassen wird, wird der Umgang mit Abfallbehältern, Kompostplätzen und Grünschnitt geregelt, teilt Langer mit: „Wir werden den Bürgern in Sankt Andreasberg die Möglichkeit geben ihre Grünabfälle, wie Rasenschnitt, an einer zentralen, gesicherten Stelle im Ort abzuliefern“. In Sankt Andreasberg besteht aufgrund der Belastungen aus dem ehemaligen Bergbau nicht die Möglichkeit, Grünabfälle über die Biotonne zu entsorgen.


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