Worte aus Kuba erreichen die Frankenberger Kirche

von Alec Pein


Die Goslarer Gemeinden versammelten sich zum Gottesdienst anlässlich des Weltgebetstages 2016 in der Frankenberger Kirche. Foto: Alec Pein
Die Goslarer Gemeinden versammelten sich zum Gottesdienst anlässlich des Weltgebetstages 2016 in der Frankenberger Kirche. Foto: Alec Pein



Goslar. Kubanische Frauen sendeten zum Weltgebetstag 2016 ihre Gedanken in alle Welt. So erreichten diese am Freitagabend auch die Goslarer Gemeinden, die sich zum Gottesdienst in der Frankenberger Kirche versammelten. Auf Kuba wird der Tag schon seit den 1930er Jahren gefeiert. Unter dem Leitthema "Nehmt Kinder auf und ihre nehmt mich auf" haben über zwanzig christliche Kubanerinnen eine Gebetsordnung für den diesjährigen Weltgebetstag verfasst.

Ihre Texte wurden zum Weltgebetstag in aller Welt, wie auch in der Frankenberger Kirche, stellvertretend von anderen Frauen gesprochen. Sie berichten unter Anderem vom Festhalten am Glauben, trotz Diskriminierung, und davon, dass sich das Durchhalten gelohnt hat und man mit "Freude sehe wie die Wahrheit aufblüht". Yamilka vergleicht das Leben auf Kuba mit einem traditionellen Gericht namens "Ajiaco": Jede Zutat, seien sie noch so verschieden, bereichern das ganze Gericht. So verhalte es sich auf der Insel auch mit dem Leben der Frauen, die unterschiedlich, aber im Einfallsreichtum, mit dem sie ihre Familien ernähren und im täglichen Überlebenskampf für diese sorgen, alle vereint seien. Mit ihrem Wissen und ihren Begabungen, die sie in die Gesellschaft mit einbringen, geben sie dem Alltag gemeinsam seine "Würze". Andere übermitteln ihre Sorgen und Ängste etwas deutlicher  und erzählen von Einsamkeit, Frustration und Existenzängsten. Liudmilla weist auf kostenlose Bildung hin, die sie bekamen um später Familie und Gesellschaft unterstützen zu können. Die wirtschaftliche Krise habe das Land jedoch hart getroffen und sie schaffe es deshalb nicht, so viel zu verdienen, wie sie und ihre Familie bräuchen. Trotz ausreichender Qualifikationen. Viele ihrer Freundinnen und Freunde seien zudem ausgewandert und tun es weiter. Mit jedem Abschied wachse in ihr das Gefühl von Einsamkeit.

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Kubanische Lieder mit Texten, die für die deutschen Gemeinden übersetzt wurden, untermalt mit karibischen Klängen belebten am Freitagabend den Gottesdienst zum Weltgebetstag 2016. Foto:



In Kuba, der bevölkerungsstärksten Insel der Karibik, sind Frauen und Männer rechtlich gleichgestellt. Frauen arbeiten in qualifizierten Berufen und in Leitungspositionen. Wirtschaftskrise, Überalterung der Bevölkerung und traditionelle Geschlechterbilder tragen zu Mehrfachbelastungen von Frauen bei: Erwerbsarbeit, Sorgearbeit für Kinder und Ältere, Organisation von Lebensmitteln und ehrenamtliches Engagement. Im Rahmen des Weltgebetstages (WGT) sollte auf diese Umstände hingewiesen werden. Die gesammelten Kollekten kommen der WGT-Projektarbeit und somit Frauen in aller Welt, auch in der Karibik, zugute.


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