Goslar. Bewusste Ernährung statt neuer Steuern: Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) warnt vor einer höheren Besteuerung von zucker- und fetthaltigen Lebensmitteln. Diese würde nicht zu den gewünschten Zielen für Gesundheit und Ernährung führen.
„Neue Abgaben würden im Landkreis Goslar einen Großteil der rund 830 Beschäftigten in der Ernährungsindustrie treffen“, sagt Manfred Tessmann. Der Geschäftsführer der NGG Süd-Ost-Niedersachsen spricht angesichts neuer Forderungen aus der Politik von einem „falschen Weg“: „Eine ,Genuss-Strafsteuer‘ lässt keine Pfunde purzeln. Kein Übergewichtiger wird durch Steuern schlanker, kein Diabetiker gesünder.“ Es komme vielmehr auf genug Bewegung und den richtigen Ernährungs-Mix an. Und dies könne man den Menschen vermitteln – „schon in der Schule“.
Eine Steuer auf besonders zucker- oder fetthaltige Produkte belaste einseitig Geringverdiener – und die Beschäftigten in der Lebensmittelbranche, so der Gewerkschafter. Wichtiger als neue Abgaben sei ein „Genuss in Maßen, nicht in Massen“. Auch die Krankenkassen stünden einer Zucker-Steuer mehrheitlich skeptisch gegenüber und setzten stattdessen auf gesundheitliche Aufklärung.
„Wenn die Limo oder Schokolade zum Luxus wird, dann wären in Niedersachsen viele Jobs gefährdet“, betont Tessmann. Nach Angaben der NGG sind in der niedersächsischen Zucker-, Süßwaren- und Getränkeherstellung insgesamt rund 8.200 Menschen beschäftigt. In der Region wären von einer Zucker-Steuer unmittelbar auch landwirtschaftliche Betriebe im Rübenanbau betroffen, so Tessmann.
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