Zuschuss für die Höfe: Politik informiert sich vor Ort

von Alec Pein


Erster Halt Hofkaufhaus: Hier ist bereits eine erste Maßnahme zur Kostenreduzierung getroffen und der Lebensmittelhandel in die Verkaufsräume des Second-Hand-Kaufhauses integriert worden. Foto: Alec Pein
Erster Halt Hofkaufhaus: Hier ist bereits eine erste Maßnahme zur Kostenreduzierung getroffen und der Lebensmittelhandel in die Verkaufsräume des Second-Hand-Kaufhauses integriert worden. Foto: Alec Pein | Foto: Alec Pein



Goslar. Es geht um einen Zuschuss von insgesamt 100.000 Euro, um den die Goslarschen Höfe die Stadt Goslar baten. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bildung, Familie und Soziales beantragte die CDU-Fraktion einen Ortstermin. Dieser hat am vergangenen Freitag stattgefunden.

Die Ausschussmitglieder wurden umfassend über die Zusammenhänge auf den Höfen informiert und erhielten Einblicke in die Finanzen. Zunächst war jedoch zu klären, mit welchen Anteilen die Vereine Diakonische Beratungsdienste und Caritas auf dem Areal vertreten sind: Da Werkhof, Citybike und Jugendwerkstatt von der ausgegliederten gemeinnützigen GmbH der Diakonischen Beratungsdienste geführt werden, die mitten in der Insolvenzprüfung steckt (regionalHeute.de berichtete), sollen laut Stadtrat Burkhard Siebert erst einmal mögliche Folgen geprüft werden, bevor der städtische Finanzausschuss über den Zuschuss beraten soll. Zur nächsten Sitzung werde die Vorlage deshalb nicht auf der Tagesordnung auftauchen.

Das operative Geschäft des Vereins Diakonische Beratungsdienste ist in die Diakonischen Beratungsdienste gGmbH ausgegliedert. Unter anderem werden von der gGmbh Teile des Areals auf den Goslarschen Höfen genutzt. Das Gesamtpaket "Goslarsche Höfe" wird wiederum zu gleichen Teilen von den Vereinen Diakonische Beratungsdienste und Caritas getragen. So ist der Verein Diakonische Beratungsdienste gleichzeitig Teilgesellschafter der Goslarschen Höfe und Alleingesellschafter der Diakonischen Beratungsdienste gGmbH. Ein Umstand der an einigen Stellen zu Verwirrung beitrug. Die Goslarschen Höfe als "Integrationsbetrieb gGmbH", dem der Zuschuss von 100.000 Euro zukommen soll, besteht allerdings nur aus Hofcafé, Krumme Gurke und Hofkaufhaus und bietet derzeit 12 Arbeitsplätze für Menschen mit seelischen Verwundungen oder anderen Handicaps.

Höfe leben von Zuwendungen


Grund für die finanzielle Schieflage sollen unter anderem unvorhergesehene Baukosten gewesen sein, die während der umfangreichen Um- und Ausbauten entstanden. Nun ist der Integrationsbetrieb Goslarsche Höfe zwar noch überlebensfähig, kann aber wegen der nötigen Tilgung eines neuen Kredites keine Maßnahmen zu Weiterentwicklung finanzieren. "Wir knien umfänglich", versicherte Andreas Pleyer (Caritasverband Goslar) und meint damit, man versucht für die Fortführung der Gesamtprojektes nicht nur bei der Stadt Goslar Geld einzuwerben. Auch Kirchen und Stiftungen unterstützen bereits.


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