Berlin. Die Hochschulen in Deutschland haben bis auf wenige Ausnahmen keine verpflichtenden Regeln zur Verwendung von Gendersprache in Prüfungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Wochenzeitung "Die Zeit", für die öffentliche Universitäten, pädagogische Hochschulen und Fachhochschulen mit mindestens 5.000 Studenten angefragt wurden.
Von 145 Hochschulen antworteten 132 - mit Ausnahme von drei Fachhochschulen in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz erklärten alle, eine in einer Richtlinie festgelegte Genderpflicht in Klausuren und Hausarbeiten existiere nicht. Ob es Dozenten freigestellt sei, geschlechtergerechte Sprache in Klausuren und Hausarbeiten einzufordern, beantworten 41 Hochschulen mit Ja und 74 mit Nein. Punktabzüge zu verhängen, falls solche Vorgaben missachtet werden, sei den Lehrpersonen nach Auskunft der meisten Hochschulen aber nicht erlaubt. Zehn Hochschulen räumten mit Verweis auf die Freiheit von Forschung und Lehre die Möglichkeit ein.
Davon würde allerdings bislang kein Gebrauch gemacht. Eine mögliche Genderpflicht an Hochschulen gilt als politisches Reizthema. In diesem Zusammenhang hatte etwa der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz kritisiert, Universitäten seien keine "Volkserziehungsanstalten". Erhebungen, ob tatsächlich eine Genderpflicht an Hochschulen existiert, gab es bislang nicht.
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