Wolfenbüttel. Am Schöppenstedter Stieg ist am Freitagabend nach einer Explosion ein Reihenhaus eingestürzt. Ein Großaufgebot an Rettungskräften war vor Ort im Einsatz. Der Hausbewohner gilt noch immer als vermisst.
Die Druckwelle der Explosion war noch in hunderten Metern Entfernung zu spüren, erzählen Anwohner. Leser berichten, dass der Knall sogar bis Braunschweig zu hören gewesen sein soll. Auf den Straßen liegen Splitter des Mauerwerks. Im Keller des Hauses war ein Brand ausgebrochen, der zunächst gelöscht werden musste. Die Stadtwerke waren angerückt, um die Gaszufuhr abzusperren.

Das Haus wurde bei der Explosion vollständig zerstört. Die Trümmerteile sind weit zerstreut Foto: Matthias Kettling
Drei Verletzte
Wie die Polizei berichtet, wurden durch die Detonation und den Brand insgesamt drei Personen verletzt. Hierbei handelte es sich um zwei Anwohner und eine Einsatzkraft der Feuerwehr. Diese zog sich bei dem Einsatz eine Rauchgasintoxikation zu. Die beiden Anwohner erlitten ein Knalltrauma. Eine Person gilt als vermisst. Laut Polizei handelt es sich bei der vermissten Person um den 83-jährigen Bewohner des eingestürzten Reihenmittelhauses.
Ursache noch unklar
Zu einer möglichen Ursache der Explosion lagen zum Abschluss des Einsatzes noch keine Erkenntnisse vor. Jetzt muss die Polizei weiter ermitteln. Der Unglücksort wurde beschlagnahmt. Es muss nunmehr durch die Tatortgruppe der Polizei geklärt werden, was der Auslöser dieser erheblichen Detonationswelle war. Hierzu ist neben der Tatortgruppe der Polizei auch das Technische Hilfswerk eingesetzt. In dem Straßenbereich werden Glasfaserarbeiten durchgeführt, ob diese jedoch im Zusammenhang mit der Explosion stehen ist zu diesem Zeitpunkt reine Spekulation in den Sozialen Medien.
83-Jähriger weiter vermisst

Das Reihenhaus ist vollständig eingestürzt. Die angrenzenden Häuser wurden in Mitleidenschaft gezogen. Foto: aktuell24/BM
Das Technische Hilfswerk wurde zu den Bergungsarbeiten hinzugezogen. Die Helfer installierten an der Hausruine ein Messsystem, das Bewegungen der Trümmerteile registrieren sollte. Mit Hilfe eines Krans und eines Baggers wurden die Trümmer abgeräumt. Rettungskräfte aus der gesamten Region wurden am Freitagabend alarmiert und ein Massenanfall verletzter Personen ausgelöst. Mehr als 20 Anwohner der angrenzenden Reihenhäuser wurden vom Rettungsdienst betreut.
Am Samstag wurde weiter nach dem Vermissten gesucht. Die Suche in den Trümmern ging nur mühsam voran, da mit größter Vorsicht gearbeitet werden musste. Auch in der Umgebung des Unglücksortes suchten Rettungskräfte nach dem Vermissten. Dabei kam auch eine Drohne zum Einsatz. Der Zutritt zum Unglücksort war nur noch mit Masken erlaubt, da nicht ausgeschlossen werden könne, dass bei der Explosion Asbest freigesetzt wurde.
Leichenspürhunde im Einsatz

Mit der Drehleiter leuchtet die Feuerwehr die Einsatzstelle aus. Eine schwarze Wolke liegt über der Wohnsiedlung. Im Keller des Hauses brennt es. Foto: Werner Heise
Die Trümmerteile des Hauses wurden am Samstag von einem Bagger umgeschichtet und durchgesehen. Das Technische Hilfswerk setzte zusätzlich Personen- sowie Leichenspürhunde für die Absuche der Trümmer ein. Dies führte jedoch ebenfalls nicht zum Auffinden des Bewohners. Sobald der Einsatzort gefahrlos betreten werden kann, wird eine kleinteilige Absuche der Trümmer durch Einsatzkräfte erfolgen. Dies wird vermutlich Anfang kommender Woche stattfinden können, berichtet die Polizei am Samstagabend.
Häuser schwer beschädigt
Die gesamte Hausreihe ist nach Polizeiangaben aktuell nicht bewohnbar, da Gas, Wasser und Strom abgestellt worden sind. Die davon betroffenen 15 Personen sind in Hotels untergebracht. Die Statik der Nachbarhäuser ist aktuell nicht gegeben. Ein unbefugtes Betreten der Grundstücke bedeutet akute Lebensgefahr. Bis zur Freigabe des Einsatzortes bleiben die Grundstücke abgesperrt und unter polizeilicher Überwachung.

