Niedersachsen. Die niedersächsischen Grünen sehen den Begriff Clankriminalität kritisch und fordern eine differenziertere Einordnung von Straftaten. Dies geht aus einer Pressemitteilung hervor.
„Es ist wichtig, Straftaten konsequent zu verfolgen. Die auch von den Medien immer wieder gerne aufgegriffene Clan-Debatte hilft hier jedoch nicht weiter, im Gegenteil: Sie stigmatisiert pauschal Familien oder ganze Bevölkerungsgruppen und fördert rassistische Stereotype. Dabei geht auch Vertrauen in Polizei und Staat verloren, das sollten wir nicht zulassen. Wir müssen von stigmatisierenden Pauschalbegriffen wegkommen“, sagt Greta Garlichs, die Landesvorsitzende der Grünen Niedersachsen.
Nur ein geringer Anteil
„In der Debatte kommt auch zu kurz, dass die sogenannte Clankriminalität an der gesamten polizeilichen Kriminalstatistik in Niedersachsen einen Anteil von etwa 0,6 Prozent hat. Und bezogen auf das bundesweite Lagebild zur Organisierten Kriminalität sind dort die größte Gruppe Deutsche. Jede Straftat gehört hier verfolgt und das geschieht ja auch. Statt aber an klischeehaften Vorstellungen hängen zu bleiben, sollten Justiz- und Innenministerium diese komplexen Kriminalstrukturen endlich evidenzbasiert neu definieren, also anhand empirisch und wissenschaftlich belegter Erkenntnisse. Das würde auch helfen, zielgerichtete und wirksame Gegenmaßnahmen zu entwickeln.“
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