Gute Biene, böse Mücke: Haben Insekten noch Zukunft?

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Die fleißige Honigbiene und die gefürchtete Asiatische Tigermücke. Symbolfotos: Anke Donner/pixabay
Die fleißige Honigbiene und die gefürchtete Asiatische Tigermücke. Symbolfotos: Anke Donner/pixabay

Die Insekten sterben aus und mit ihnen über kurz oder lang auch wir Menschen! Solche Horrormeldungen hört man in letzter Zeit häufiger. Doch wer bei den derzeitigen sommerlichen Temperaturen abends zum Lüften das Fenster öffnet und das Licht anlässt, kann schnell einen anderen Eindruck bekommen. Ganz so selten sind die kleinen Kerbtiere wohl doch noch nicht.


Unzählige ungebetene kleine Besucher können einem dann schon mal den Feierabend verderben. Die Terrorpalette reicht dabei von lästigen Fliegen über fette Motten, die hektisch zwischen Fernseher und Deckenlicht hin und her pendeln, bis hin zu Mücken, die es gar auf unser Blut abgesehen haben.

Schnell wird klar, dass es auch im Reich der Insekten die "Guten" und die "Bösen" gibt. Während die süße und fleißige Honigbiene durch ihre Bestäubungsarbeit wertvolle Dienste leistet oder der Schmetterling einfach nur schön anzuschauen ist, gibt es auch regelrechte Plagegeister. Manche stellen sogar eine Gefahr für Leib und Leben dar. Von unglücklichen Zufällen - wie der Wespe in der Cola-Dose die man aus Versehen mittrinkt - mal abgesehen, gibt es auch hartnäckige Schädlinge wie den Eichen-Prozessionsspinner (eigentlich später auchmal ein Schmetterling), die nicht nur ihre Wirtsbäume kahl fressen, sondern auch beim Menschen Krankheiten auslösen können.

Biologische Kriegsführung gegen importierte Blutsauger


Da sich der Mensch gerne seine Probleme selber einbrockt, gibt es mittlerweile auch bei uns gefährliche Insekten, die es hier eigentlich gar nicht geben sollte, die aber von uns aus anderen Teilen der Welt importiert wurden. Eines der prominentesten Beispiele ist die Asiatische Tigermücke. Unter anderem Gelbfieber, Dengue oder der Zika-Virus gehören zu ihrem Angebot möglicher zu übertragender Krankheiten. Kein Wunder, dass alles Mögliche unternommen wird, um die Ausbreitung dieser Blutsauger zu verhindern. Neben der beliebten Chemiekeule - bei der natürlich Kollateralschäden an "nützlichen" Insekten nicht ausgeschlossen sind - werden auch geradezu hinterhältige Tricks angewandt: Die Weibchen bekommen künstlich unfruchtbare Männchen vorgesetzt. So kommt es zur Paarung, aber der Nachwuchs bleibt aus. Biologische Kriegsführung auf höchstem Niveau.

Auf der einen Seite versucht der Mensch also alles, um bestimmte Insekten zu retten, während andere möglichst ausgelöscht werden sollen. Ein Verhalten, das man auch bei sich im Kleinen beobachten kann. Während die nützliche Hausspinne (Okay, Okay: kein Insekt!) gerne mit dem "Schnappi" sanft nach draußen begleitet wird, endet die Fliege häufig an der gleichnamigen Klatsche. Ob die Insekten also noch eine Zukunft haben, liegt wie so oft in Menschenhand...


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