Habeck: Vergabe des Finanzministeriums an Lindner "Kardinalfehler"

Wirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hat scharfe Kritik an der Amtsführung des früheren Finanzministers Christian Lindner (FDP) geäußert.

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Christian Lindner und Robert Habeck (Archiv)
Christian Lindner und Robert Habeck (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Wirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hat scharfe Kritik an der Amtsführung des früheren Finanzministers Christian Lindner (FDP) geäußert. Es sei "der Kardinalfehler gewesen, Christian Lindner das Finanzministerium zu geben", sagte Habeck dem "Spiegel".


"Der Finanzminister muss ein ehrlicher Makler für alle sein und allen das Gefühl geben, sie werden gut und fair behandelt", sagte Habeck. Allerdings: "Wenn ein Finanzminister versucht, sein Ressort so zu führen, dass vor allem seine Partei gut dabei aussieht, dann ist Misstrauen vorprogrammiert."

Lindner habe versucht, Agendapolitik gegen die eigenen Kabinettressorts zu machen. "Da ist die Schraube von Anfang an schräg eingesetzt worden." Das Scheitern der Ampel habe aus Habecks Sicht eine besondere Tragik, da es aus seiner Sicht nicht mehr viele Chancen gebe, lagerübergreifende Bündnisse in Deutschland zu bilden. "Absprachen wurden schon sehr früh nicht eingehalten. Das ist gelebte Regierungsunfähigkeit."

Sollte Lindners FDP am kommenden Sonntag an der 5-Prozent-Hürde scheitern, sei die Partei selbst schuld, so der Grünen-Spitzenkandidat. "Das ist hart selbst erarbeitet."

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