„Hässlichste Städte“-Ranking: Auch Region ist wieder dabei

Zwei Städte aus der Region haben es erneut auf die unliebsame Liste der hässlichsten Städte Deutschlands geschafft.

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Symbolfoto
Symbolfoto | Foto: Rudolf Karliczek

Region. Unsere Region hat es mal wieder ins Ranking der „hässlichsten Städte Deutschlands“ geschafft – und das gleich doppelt. Das Reiseportal www.meineorte.com hat eine neue Liste veröffentlicht, und wie schon 2022 sind Salzgitter und Wolfsburg dabei.



Salzgitter hat es, wie schon 2022, auf Platz 9 der „unschönen“ Liste geschafft. Und auch Wolfsburg verteidigt seinen Platz 16 aus dem Jahr 2022. Hannover steht übrigens auf Platz 24 und wird damit offiziell als „schöner“ als Wolfsburg, aber „hässlicher“ als viele andere Städte angesehen.

Salzgitter – mehr als nur Industrie


Die Liste basiert auf Internetmeinungen und soll natürlich nicht allzu ernst genommen werden. Vielmehr ist es eine Einladung, auch in vermeintlich „hässlichen“ Städten die schönen Seiten zu entdecken.

Salzgitter ist vor allem eine Wohnsiedlung um einen der größten Stahlproduzenten Deutschlands - die Salzgitter AG. Auch MAN, Bosch und Volkswagen haben sich in der kreisfreien Stadt breit gemacht. "Vielleicht wird Salzgitter in Foren deshalb oft genannt, wenn es um 'Hässliche Städte' geht?", mutmaßt das Reiseportal. Die Stadt fällt dabei möglicherweise auch ihrer Struktur zum Opfer - welchen "Stadtkern" soll man eigentlich als "hässlich" betrachten? Geht man von der Lage der Bahnhöfe Bad und Lebenstedt aus, so springen einem Nachkriegs-Charme und 70er-Modernismus förmlich ins Gesicht. Doch nur eine kurze Strecke entfernt ist der idyllische Salzgittersee mit seinem Badestrand. Nur wenige Kilometer entfernt findet sich die Burg Gebhardshagen und das Städtische Museum Schloss Salder, die Burgruine Heinrich des Löwen in Lichtenberg mit ihrer unvergleichlichen Aussicht - weitere Naturfreuden bietet das Europäische Vogelreservat Heerter See.

Mitten in Salzgitter liegt der Salzgittersee.  (Archivbild)
Mitten in Salzgitter liegt der Salzgittersee. (Archivbild) Foto: Rudolf Karliczek


Doch für all diese schönen Ecken muss man vielleicht auch mal seinen Blick abwenden von den dicht besiedelten Gegenden und der industriellen Fassade. Denn nur, weil die repräsentativen Touristenziele nicht fußläufig aufeinanderhocken wie in Goslar oder Wolfenbüttel ist eine Stadt doch noch lange nicht hässlich.

Wolfsburg – nur eine Betonwüste?


Und was ist mit Wolfsburg? Die Stadt beschreibt sich selbst als „eine der bedeutendsten Stadtneugründungen des 20. Jahrhunderts in Mitteleuropa“. In nur drei Generationen entstand hier eine moderne Stadt mit heute rund 125.000 Einwohnern. Doch genau das ist oft der Kritikpunkt: Wolfsburg sei „zu künstlich“, „zu autozentriert“ und habe nicht den gewachsenen Charme anderer Städte.

Gegründet 1938 als Wohnsiedlung für VW-Mitarbeiter, wird Wolfsburg oft als Betonwüste abgestempelt. Doch abseits des Volkswagenwerks, das direkt am Bahnhof prangt, hat die Stadt mehr zu bieten.

Der Barockgarten des Schlossparks Wolfsburg. Foto: Pixabay
Der Barockgarten des Schlossparks Wolfsburg. Foto: Pixabay Foto: Pixabay


Das Phaeno ist ein architektonisches Highlight, wenn auch nicht jedermanns Geschmack. Der Allerpark lädt mit zahlreichen Freizeitmöglichkeiten ein und im Schloss Fallersleben oder dem Alten Brauhaus kommen auch Kulturfreunde auf ihre Kosten. Wolfsburg ist eine moderne Stadt mit vielen Facetten – aber eben auch mit einem einzigartigen Charakter, den vielleicht nicht jeder auf den ersten Blick erkennt.

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