Berlin. Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Michael Link fordert im Zuge des Terrorangriffs der Hamas auf Israel mehr Druck der Bundesregierung auf den Iran. "Wenn man Hamas wirklich treffen will, muss man vor allem den Drahtzieher dahinter treffen, den Iran", sagte Link der "Welt" (Dienstagausgaben).
Das iranische Mullah-Regime sei von innen extrem unter Druck, es halte sich nur mit massivster Repression. "Ja, Israel muss und wird im Gazastreifen für Ordnung sorgen. Aber das wird das Problem der Drahtzieherschaft durch den Iran nicht lösen." Nötig sei eine Listung der iranischen Revolutionsgarden als Terrorgruppierung auf europäischer Ebene, "mehr Sanktionen gegen Teheran und die Einsicht, dass die Zeit über das Atomabkommen hinweggegangen ist. Das Abkommen wird von den Iranern und auch von den Russen längst nicht mehr ernst genommen", sagte Link.
Solange das Mullah-Regime im Iran an der Macht sei, werde die Lage in der Region weiterhin extrem angespannt bleiben. Link zeigte sich überzeugt, dass Israel bei seiner Bodenoffensive alles versuchen werde, die Zahl der zivilen Opfer zu reduzieren. Dennoch rechnet der Außenpolitiker mit Kollateralschäden: "Mehr noch als IS oder Taliban hat die Hamas sich eine regionale Festung aufgebaut, deren unterirdische Anlagen oberirdisch durch zivile Einrichtungen und menschliche Schutzschilder geschützt werden. Trotz aller militärischen Präzision kann man solche Schutzschilder nicht so einfach umgehen", so Link.
Am Ende werde Israel das tun, "was die Hamas am nachhaltigsten eliminiert".
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