Sankt Andreasberg. Ein grauer Novembernachmittag. Der Regen fällt unaufhörlich, die Temperaturen sind knapp über dem Gefrierpunkt. Doch für das Filmteam der Krimireihe „Harter Brocken“ gibt es keine Zeit für Wetterklagen. Im Berghotel Glockenberg in Sankt Andreasberg arbeiten rund zwei Dutzend Menschen konzentriert an den Dreharbeiten zur zehnten Folge der beliebten Serie. regionalHeute.de durfte das Filmteam an einem Drehtag begleiten.
Schauspieler Aljoscha Stadelmann, der den Dorfsheriff Frank Koops spielt, bereitet sich vor jeder Aufnahme auf die Szene vor. Eine Maskenbildnerin ist stets an seiner Seite, um die letzten Regentropfen von ihm zu entfernen. Dann heißt es „Ruhe bitte, wir drehen!“
In der nächsten Szene betritt Koops das Hotelgelände und ist mit dem Hotelkoch (Isaak Dentler) in ein Gespräch vertieft. Der Kameramann trägt ein aufwendiges Kamerasystem, das an einem „Galgen“ befestigt ist und sich langsam rückwärts bewegt, unterstützt von einem Assistenten, der den Weg im Auge behält.
Es muss alles sitzen
Ein Moment später kommt der Postbote Heiner, gespielt von Jakob Benkhofer, ins Spiel. Von einem Hügel radelt er heran, ruft ein paar Worte zum Polizisten und verschwindet ebenso schnell wieder aus dem Bild. Doch die Szene wird sofort wiederholt – das Fahrrad war zu schnell. Benkhofer muss das Rad immer wieder den Berg hinaufschieben, um die Aufnahme erneut zu machen.
„Cut“, ruft Regisseur Nils Willbrandt, als der nächste Teil der Szene ansteht. Der Hotelkoch steigt auf sein Moped, doch leider springt der Motor nicht an. Wieder ein neuer Versuch – Routine für das eingespielte Filmteam, das geduldig die Anweisungen des Regisseurs umsetzt.
Das Zelt, unter dem Teile der Crew Schutz vor dem Regen suchen, wird bei Bedarf verschoben, um sicherzustellen, dass es nicht unbeabsichtigt ins Bild gerät. Die Atmosphäre ist entspannt, aber auch fokussiert.
Die Zeit drängt
In einer weiteren Szene will Koops in seinen Dienstwagen, einen kultigen Lada Niva, steigen. Doch kaum hat er die Tür geöffnet, fährt Heiner erneut mit dem Fahrrad vorbei. Ein Pfiff – und der Postbote hält an. Ein kurzer Dialog zwischen den beiden, ein Blick auf Heiners Handy. Doch der Bildschirm flackert bei der Nahaufnahme. „Wir brauchen ein anderes Handy“, ruft der Kameramann. Schnell wird improvisiert, und die Aufnahme kann fortgesetzt werden. Der Regisseur überlegt sogar, ob man die Szene in der Postproduktion nachbearbeiten kann – die Zeit drängt, die Dämmerung setzt ein.
Ein Ortswechsel folgt: Mit dem letzten Licht des Tages wird weiter unten auf der Straße gedreht. Ein Anwohner möchte noch durchfahren, danach wird die Straße für die Dreharbeiten gesperrt. Polizist Koops und Postbote Heiner schlendern die Straße entlang, unterhalten sich und es folgt eine geheimnisvolle Übergabe. Wenige Meter später wird eine Tiertrainerin aktiv und schickt ihren Hund hinter den beiden her. Vielleicht ein Hinweis auf ein weiteres Detail der Geschichte? Die Abschlussszene des Drehtages ist im Kasten.
Schnell wird alles eingepackt, und das Filmteam zieht sich ins Berghotel zurück. Auch für uns endet ein spannender Tag am Filmset. Wir dürfen gespannt sein, wie sich die eingefangenen Filmschnipsel in das Gesamtbild einfügen und wann die zehnte Folge von „Harter Brocken“ schließlich zu sehen sein wird.
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