Braunschweig. Vor zwei Wochen berichtete Eintracht Braunschweig in einer Pressemitteilung, die Volkswagen Financial Services AG würde ihre Unterstützung für den Verein fortsetzen (regionalHeute.de berichtete). Doch gilt dies offenbar nicht für das finanzielle Engagement in Sachen Stadionnamen. Das könnte nun zur Folge haben, dass das Stadion an der Hamburger Straße bald nicht mehr "Eintracht Stadion heißt". Das geht aus einer Ratsvorlage hervor, die am heutigen Donnerstag im städtischen Finanzausschuss diskutiert wird.
Viele Eintracht-Fans sind stolz darauf, dass die Blau-Gelben nicht wie andernorts in einer Arena kicken, die nach einem Sponsor benannt ist, sondern eben im Eintracht-Stadion. Möglich wird dies durch eine ganz spezielle Vereinbarung lokaler Akteure. Eigentümer des Stadions, das offiziell „Städtisches Stadion an der Hamburger Straße“ heißt, ist die Stadt Braunschweig. Seit 2008 werden die Rechte von der Stadthalle Braunschweig Betriebsgesellschaft mbH vermarktet. Ab diesem Zeitpunkt sorgte eine Sponsorengemeinschaft, bestehend aus Braunschweigische Landessparkasse, BS|Energy, Öffentliche Versicherung, Volksbank BraWo und Volkswagen Financial Services AG, dafür, dass das Stadion den Namen "Eintracht Stadion" trägt. Seit 2013 wurde dies alleine von VW Financial gewährleistet.
Probleme durch kurzfristige Entscheidung
Laut Ratsvorlage habe die Volkswagen Financial Services AG nun Ende Juni 2021 mitgeteilt, dass sie ihr Engagement nicht über den 30. Juni 2021 verlängern werde. Die Kurzfristigkeit dieser Entscheidung habe sowohl den Betreiber als auch Eintracht Braunschweig und andere Nutzer vor nicht unerhebliche Probleme gestellt. So sei das Stadion beispielsweise bei Verbänden als Eintracht-Stadion gemeldet. Webseite, facebook und weitere Social-Media Seiten seien entsprechend eingerichtet; Briefpapier, Visitenkarten und andere Printprodukte entsprechend in Nutzung. Eine kurzfristige Rückbenennung in „Städtisches Stadion an der Hamburger Straße“ würde entsprechende Kosten verursachen. Daneben sei die kurzfristige Suche nach einem neuen Sponsor, der sich zudem bereiterklärt, den Namen „Eintracht-Stadion“ beizubehalten, als nicht realistisch einzuschätzen.
Der von der Verwaltung vorgeschlagene und nun abzustimmende Beschluss sieht vor, dass bis zum Juni 2022 die Namensrechte weiter bei der Stadthallen GmbH bleiben, das Stadion weiterhin "Eintracht Stadion" heißt, auf Sponsorengelder aber verzichtet wird. Ab der kommenden Saison soll das Namensrecht aus finanziellen Gesichtspunkten aber wieder von der Stadthallen GmbH vermarktet werden. Möglichst für einen langfristigen Zeitraum von zehn Jahren.
Anderweitige Benennung nicht ausgeschlossen
Die Chance, einen lokalen Sponsor zu finden, werde als schwierig eingeschätzt. Sollte die Sponsorensuche auf dem lokalen Markt nicht erfolgreich verlaufen, werde die Suche auf den nationalen Markt ausgeweitet. Hierzu sei die Beauftragung einer Agentur vorgesehen. Hierbei werde angestrebt, den Namen „Eintracht-Stadion“ beizubehalten. Eine anderweitige Benennung werde jedoch nicht ausgeschlossen.
Der Finanzausschuss wird hierzu in seiner heutigen Sitzung eine Beschlussempfehlung abgeben. Die Entscheidung fällt im nicht öffentlichen Verwaltungsausschuss. Dabei geht es aber zunächst nur darum, die Sponsorensuche in die Wege zu leiten. Eine endgültige Entscheidung soll es dann geben, wenn es ein konkretes Angebot gibt.
mehr News aus der Region