Abwasserkanäle werden saniert: Verkehrsbehinderung und Geruch möglich

Es kommt das sogenannte Schlauchliner-Verfahren zum Einsatz. Die Gebrauchstauglichkeit der Kanäle soll so um rund 50 Jahre verlängert werden.

Der Kanal in der Emmerstedter Landstraße vor und nach der Sanierung 2020.
Der Kanal in der Emmerstedter Landstraße vor und nach der Sanierung 2020. | Foto: Stadt Helmstedt

Helmstedt. Zum Erhalt der Funktionsfähigkeit des Kanalnetzes sowie zur Vermeidung von Fremdwasserzuflüssen und des Austritts von Schmutzwasser in das Grundwasser ist es erforderlich, dass schadhafte Kanäle saniert oder erneuert werden. „Dieser Aufgabe stellt sich die Abwasserentsorgung Helmstedt (AEH) laufend und mit einer auf das jeweilige Schadensbild abgestimmten Sanierungsstrategie“, teilt Bernd Geisler, Betriebsleiter der AEH mit. Im Rahmen dieser Strategie werden auch in diesem Jahr wieder rund 1,6 des über 250 Kilometer langen Kanalnetzes mit dem Schlauchliner-Verfahren saniert. Das teilt die Stadt Helmstedt in einer Pressemitteilung mit.


Bei diesem Verfahren kommt ein mit Harz getränkter Glasfaserkunststoff (GFK)-Schlauch zum Einsatz. Dieser Schlauch wird in den zu sanierenden Kanal eingezogen und unter Druck mit UV-Licht zur Aushärtung gebracht. „Diese Sanierungstechnik hat sich bewährt und wir können damit relativ kostengünstig und ohne große Verkehrsbeeinträchtigungen die Gebrauchstauglichkeit der Kanäle um rund 50 Jahre verlängern. Angesichts des relativen großen Sanierungsstaus in der Helmstedter Unterwelt sind die alljährlichen Liner-Sanierungen ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Sanierungsstrategie“, stellt Geisler heraus. „Durch die gemeinsame Ausschreibung der Arbeiten in Kooperation mit anderen Abwasserbeseitigungsbetrieben in der Region Braunschweig erhält die AEH zudem günstigere Konditionen, nutzt Synergien und kann die Maßnahmen deutlich wirtschaftlicher umsetzen.

Viele Faktoren müssen berücksichtigt werden


Die Einsatzmöglichkeit ist abhängig von verschiedenen Bedingungen, wie Geometrie des Altrohres, Gefällesituation, Qualität und Anzahl der Anschlussleitungen, die im Vorfeld sehr genau ausgewertet werden müssen. Hierfür zeichnet der Betriebsingenieur Jens Flemke verantwortlich, der die Planung und Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen leitet.

Die aktuellen Sanierungsmaßnahmen werden von der Firma U+W aus Gelsenkirchen durchgeführt. Etwa 30 Schlauchliner mit Innendurchmessern zwischen 20 und 1.000 Zentimetern werden saniert: in Barmke (Am Sandmorgen, Bardenbike, Brunsolstraße, Gänseweide, Heidberg, Im Hagen, Neue Straße, Zum Stüh), in Büddenstedt (Allenackerfeld) und in der Kernstadt (Beendorfer Straße, Kantstraße, Memelstraße, Schubertstraße). Mit den vorbereitenden Reinigungs- und Fräsarbeiten wurde am 26. April begonnen. Der Einbau der Schlauchliner wird im Juni vorgenommen. Abschließend werden die Abwasserschächte und Stutzen angebunden, so dass die Gesamtmaßnahme bis Ende Juli abgeschlossen sein soll.

Es kann zu Störungen und Verkehrsbehinderungen kommen


„Während der Arbeiten kann es durch Baufahrzeuge kurzfristig zu Störungen und Verkehrsbehinderungen kommen. Eventuell kann es zudem notwendig werden, dass das Öffnen der Anschlüsse mittels Robotertechnik bis in die Nachtstunden hinein dauern wird“, erklärt Geisler. Vorsorglich wird darauf hingewiesen, dass bedingt durch den Verarbeitungsprozess des Materials ein kurzzeitig auftretender Eigengeruch von dem Harz wahrgenommen werden könnte, von dem aber keine gesundheitsschädigende Wirkung ausgeht. Die AEH bittet für die mit der Baumaßnahme verbundenen Beeinträchtigungen um Verständnis.

Rückfragen zur Baumaßnahme, zu etwaigen Problemen oder zu weiteren Informationen zur eigenen Grundstücksentwässerungsanlage können an das Dienstleistungsbüro Abwasser unter 05351/531721 gerichtet werden.


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