Amphibien wandern wieder: Nächtliche Straßensperrungen

Zum Schutz der wandernden Tiere wurden bereits verschiedene Maßnahmen umgesetzt.

Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Lehre. Auch in diesem Jahr setzen sich Naturschützer in Kooperation mit der Gemeinde Lehre wieder für die wandernden Amphibien ein. Die derzeitig ausgesetzte Wanderung startete aufgrund der warmen Witterung bereits Mitte Februar, die Schutzmaßnahmen an den Straßen sind seit Anfang März vorbereitet. Dies teilte die Gemeinde Lehre mit.



„Unsere heimischen Amphibien sind schon im Spätwinter auf ihrem Weg zu ihren Laichgewässern durch den Straßenverkehr gefährdet. In den letzten Jahren beobachten wir ein vermutlich durch den Klimawandel hervorgerufenes sehr frühes Einsetzen der Wandertätigkeit. Zum Schutz werden im Gemeindegebiet die Kröten, Frösche und Molche mit Schutzzäunen an mehreren Stellen zu Fangeimern geleitet und drei Straßen nachts gesperrt“, erläutert Dr. Ommo Ommen für die Naturschutzgruppe Lehre.

Die Anordnung der Sperrungen an der K38 (Lehre –Flechtorf) sowie der K59 (Lehre – Essehof, Essehof - Scheppau) erfolgt bei erwartetem „Wanderwetter“ durch die Untere Naturschutzbehörde (UNB) des Landkreises Helmstedt in enger Abstimmung mit den ehrenamtlichen Amphibienschützern. Der Bauhof der Gemeinde Lehre half auch in diesem Jahr bei den Vorbereitungen mit dem Aufbau der Fangzaunanlage am Sportplatz Groß Brunsrode. Zudem unterstützt die Kreisstraßenmeisterei mit Zaunbauten, dem Aufrüsten der Schranken und den Aufbau der Beschilderungen.

Freiwillige Hilfe für die Tiere


Die Ehrenamtlichen kontrollieren die Fangzäune während der Wanderzeit täglich. In den Eimern gefundene Tiere werden gezählt, in Art und Geschlecht bestimmt und auf die andere Straßenseite Richtung Laichgewässer verbracht. „Tendenziell sind die Zählergebnisse rückläufig, deshalb ist jedes einzelne gerettete Tier wichtig. Entscheidend für die Stabilität der Populationen sind aber auch die klimatischen Verhältnisse und der Zustand der Lebensräume der Amphibien“, konstatiert Dr. Ommen.

Für die angeordneten Straßensperrungen und die Geschwindigkeitsbegrenzungen an den Fangzaunanlagen bitten die Beteiligten um Verständnis. Die Reduzierung der Geschwindigkeit dient dabei neben dem Schutz der Tiere vor allem dem Schutz der zu unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten aktiven Helferinnen und Helfer.

Das ehrenamtlich tätige Amphibienschutzteam freut sich über Verstärkungen durch interessierte Menschen. Als Ansprechpartner für die lokalen Schutzmaßnahmen steht Herr Ommen zur Verfügung (Tel. 05308 694793 abends).


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