Helmstedt. Mutige Entscheidungen, Beharrlichkeit, klare Zielsetzungen mit Ergebnisorientierung oder die Entwicklung „knackiger“ Projekte. Dies sind nur ein paar der Wünsche, die sich die Teilnehmenden für Ihre Arbeit in der Regionalen Steuerungsgruppe wünschen. Das teilt der Landkreis Helmstedt in einer Pressemitteilung mit.
Hintergrund
Ausgangspunkt des Vorhabens „Gesundheitsregion Landkreis Helmstedt“, ist die vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, der AOK Niedersachsen und der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen im Jahr 2014 gestartete Initiative „Gesundheitsregionen Niedersachsen“. In diesem Rahmen werden Landkreise, Städte und Gemeinden finanziell unterstützt, um den gegenwärtigen und zukünftigen regionalen Herausforderungen in der gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung zu begegnen.
Dabei sollen die regionalen Akteure zusammenrücken, sodass durch kooperatives Handeln regionale Strukturen gestärkt und die Zusammenarbeit in der Gesundheitsversorgung intensiviert wird. Auf diese Weise sollen träger- und sektorenübergreifende Lösungsmöglichkeiten innerhalb der regionalen Daseinsfürsorge entstehen, die zu einer Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung der Bürgerinnen und Bürger beitragen.
Inhalte und Ergebnisse der konstituierenden Sitzung
Für den Aufbau einer Gesundheitsregion im Landkreis Helmstedt ist seit dem 15. März 2018 Uta Weidlich-Wichmann als Gesundheitskoordinatorin tätig. Eine ihrer ersten Aufgaben bestand darin, die Regionale Steuerungsgruppe zu konstituieren. Dies ist das strategische Organ der Gesundheitsregion, die über die örtliche Gesundheitsversorgung berät und über zukünftig zu bearbeitende Arbeitsschwerpunkte entscheidet. Am 25. Juni 2018 hat die Steuerungsgruppe, bestehend aus regionalen Vertreterinnen und Vertretern des Landkreises, der kreisangehörigen Gemeinden, der AOK Niedersachsen, der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, der Ärzteschaft, der Krankenhäuser, der Pflege sowie der Selbsthilfe, die Arbeit aufgenommen.
Während der 2,5-stündigen Veranstaltung blickten die Teilnehmenden zunächst auf den Status Quo der Bevölkerungs- und gesundheitlichen Versorgungsstruktur. Anschließend wurden in einer Arbeitsphase zu aktuellen Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung neben Ursachen und Auswirkungen ebenso mögliche Lösungsideen erarbeitet. Als ungenügend wird die gegenwärtige (fach-)ärztliche Versorgung eingeschätzt, die für die Bürgerinnen und Bürger mit längeren Wartezeiten auf Termine wie auch Wegezeiten und – strecken einhergeht. Ursächlich sind unter anderem die herausfordernde Nachbesetzung von freiwerdenden Praxissitzen als auch bei jungen Medizinerinnen und Medizinern bestehende Ängste gegenüber einer Selbständigkeit in eigener Praxis (Befürchtungen gegenüber Regressansprüchen oder einer zu häufigeren Inanspruchnahme außerhalb der Praxiszeiten). Überdies wird die pflegerische Versorgung als besorgniserregend betrachtet, da auch hier (Fach-)Kräfte fehlen. Gleiches wurde für die Geburtshilfe festgestellt. Lösungsmöglichkeiten sehen die Akteure der Steuerungsgruppe u.a. im Ausbau der telemedizinischen Versorgung wie auch einer intensiveren Betreuung bzw. Begleitung von angehenden und jungen Medizinerinnen und Medizinern.
Ausblick
In den kommenden Sitzungen der Regionalen Steuerungsgruppe, die im August und Oktober stattfinden werden, sollen priorisierte Themen differenzierter beleuchtet sowie Zielsetzungen zu diesen formuliert werden. Dem soll die Etablierung von Arbeitsgruppen zur Bearbeitung der Themen folgen, um zeitnah auch praxisorientierte Lösungen zu erarbeiten.
Auch die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Helmstedt sind zum Mitwirken an dem Aufbau einer Gesundheitsregion Landkreis Helmstedt aufgerufen. Im Rahmen, der im November vorgesehenen Gesundheitskonferenz, soll einerseits die Bevölkerung über das Vorhaben umfänglich informiert werden, aber im Besonderen Impulse für das weitere Vorgehen geben können.
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