"Braunkohlefolgelandschaften": Ein Bergbaumuseum soll entstehen


Fritz Pietrek in der Runde des Arbeitskreises Senioren als Vorbild im Straßenverkehr. Foto: Kreisverkehrswacht Helmstedt
Fritz Pietrek in der Runde des Arbeitskreises Senioren als Vorbild im Straßenverkehr. Foto: Kreisverkehrswacht Helmstedt

Helmstedt. Im Rahmen des Schwerpunktprogramms Braunkohlefolgelandschaften nahmen einige Mitglieder des Arbeitskreises „Senioren als Vorbild im Straßenverkehr“ (AKS) an einem Seminar in der Politischen Bildungsstätte teil. Mit der Teilnahme an diesem Seminar schloss der Arbeitskreis das Schwerpunktprogramm „Braunkohlefolgelandschaften“ für dieses Jahr ab.


Als Zeitzeuge aus der Region referierte der Bergingenieur im Ruhestand Fritz Pietrek (Bild) über die Geschichte des Kohlebergbaus und der BKB (Braunschweigische Kohlebergbau GmbH). Das teilt die Kreisverkehrswacht Helmstedt mit.

Der Kohlebergbau hat die Region seit seiner Begründung im Jahr 1873 geprägt und blickt somit auf eine über 145jährige Geschichte zurück. Unterstützt wurde der Referent bei der Reise in die Vergangenheit der Region durch seine Söhne Andreas und Rüdiger Pietrek, die ebenfalls gelernte Bergleute sind. Für das Referat hatte er aus seiner Sammlung reichhaltiges Anschauungsmaterial mitgebracht. Allein siebzig Grubenlampen aus der Zeit des Römischen Reiches bis zur modernen Leuchte haben er und Freunde des Bergbaus zusammengetragen. Einzigartige Fossilienfunde, die nur in dieser Region gefunden worden sind, konnten von den Teilnehmern in die Hand genommen werden.

Der Referent berichtete, dass die BKB im Jahr 1950 über 7.000 Arbeitsplätze direkt im Bergbau gehabt hatte. Selbst nach der „Deutsche Teilung“ fand der Bergbau weiterhin und grenzübergreifend statt. Nur wenige Arbeitsplätze sind – unter neuer Führung - in der Bereithaltung des Braunkohlekraftwerkes Buschhaus und in der Rekultivierung des Tagesbaus noch erhalten geblieben.

Alle Arbeitsplätze werden mit Beendigung der Rekultivierungsmaßnahmen und des Kraftwerkes Buschhaus komplett entfallen sein. Die BKB ist bereits jetzt Vergangenheit. Fritz Pietrek ist es eine Herzangelegenheit, dass nicht auch noch die Geschichte der Region verloren geht. Der Traum des begeisterten Bergmannes ist es, die Vergangenheit der Region in einem Bergbaumuseum zu bewahren. Die Seminarteilnehmer waren sich einig, dass für den zukünftigen Tourismus in der Region die Geschichte des Bergbaus als eine Attraktion erhalten bleiben muss.

Fritz Pietrek und seine Familie werden auch weiterhin Erinnerungsstücke an die BKB und den Braunkohlebergbau der Region sammeln, um sie vor der Vernichtung zu bewahren. Gerne werden Erinnerungsstücke, die sonst womöglich in den Müll geworfen werden in die Sammlung aufgenommen. Kontakt kann unter Telefonnummer 05351/6236 aufgenommen werden.
Ersatzweise kann auch mit Wolfgang Schmidt oder Achim Klaffehn Kontakt aufgenommen werden. Beide unterstützen das Vorhaben von Fritz Pietrek.


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