Helmstedt. Einen „Demokratiebaum“ pflanzte die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen im Landkreis Helmstedt (ASF) zum 30. Jahrestag der Wiedervereinigung zusammen mit dem Landtagsabgeordneten Jörn Domeier sowie dem Leiter der Politischen Bildungsstätte Helmstedt, André Lindner, am Tag der Deutschen Einheit neben Haus Weimar der PBH. Der robuste Dülmener Rosenapfel solle für eine stabile Demokratie stehen, die angesichts der aktuellen, die Demokratien überall auf der Welt gefährdenden politischen Verwerfungen jedoch stets der gemeinsamen Hege und Pflege bedürfe. Dies berichtet die ASF im SPD-Unterbezirk Helmstedt.
„Weimar war vor gut 100 Jahren der Sitz der verfassungsgebenden Nationalversammlung, von wo aus der steinige, von tiefen Rückschlägen gezeichnete Weg zu einem demokratischen Deutschland, wie wir es heute kennen und schätzen, ihren Ausgang nahm. Und die Politische Bildungsstätte Helmstedt trägt mit ihrem Angebot dazu bei, in der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Erfahrungswelten, Interessen und Meinungen die politische Urteilskraft zu stärken, und zwar nicht weit entfernt von einem Ort, der stets an die Schrecken der deutschen Teilung erinnern wird: die Gedenkstätte Marienborn“, so die ASF-Vorsitzende Christine M. Kaiser.
Ökologischer Hintergrund
„Selbstverständlich hat unsere Aktion auch einen ökologischen Hintergrund“, bekräftigte Kaiser auf Nachfrage. „Der Apfelbaum trägt zur Verbesserung unseres Klimas bei, im Frühjahr liefern seine Blüten den Bienen Nahrung, im Sommer wird er Schatten spenden und uns im Herbst seine Früchte schenken. Und das Jahr um Jahr.“ „Dieser Apfelbaum braucht als Demokratiebaum genauso Pflege und Aufmerksamkeit, wie es auch unsere Demokratie, vor allem in Zeiten von aufkeimenden Nationalismus und Populismus, benötigt – lasst uns daher auch weiterhin fest zusammenarbeiten“, erklärte Geschäftsführer der PBH, André Lindner, und bedankte sich bei der ASF für die symbolhafte Baumspende.
Der Vorsitzende der SPD im Unterbezirk Helmstedt, Jörn Domeier, MdL, bedauerte, dass bei vielen Deutschen von der Freude und Dankbarkeit anlässlich der Wiedervereinigung nicht viel geblieben sei. Brüche in Biographien, Verletzungen und Enttäuschungen hätten insbesondere bei manchen Ostdeutschen ihre Spuren hinterlassen. Selbst nach dreißig Jahren seien auch die Lebensbedingungen im vereinten Deutschland noch nicht gleich. „Blühende Landschaften sehen wir nicht überall“, konstatierte er und machte deutlich: „Deswegen haben wir heute nicht lediglich einen Baum gepflanzt, sondern wir setzen mit ihm ein Zeichen dafür, dass wir uns auch weiterhin, wie es der Tradition unserer Partei entspricht, mit ganzem Herzen Tag für Tag einsetzen werden für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung und dabei niemals die Ängste und Zweifel der Menschen außer Acht lassen.“
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