Helmstedt. Mit viel Enthusiasmus und Arbeitseifer sind vier junge Frauen und zwei junge Männer auf der Baustelle an der Klostermauer im Einsatz. Unter fachlicher Anleitung von Hanno Alsen werden die jungen Leute die im Frühjahr 2021 zusammengestürzte denkmalgeschützte Klostermauer, die sich im Eigentum der Stadt Helmstedt befindet, wiederherstellen. Das berichtet die Stadt Helmstedt in einer Pressemitteilung.
Die Sechs gehören zur dritten freiwilligen mobilen Einsatzgruppe, die sich im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres für die Jugendbauhütte und damit für handwerkliches Arbeiten im Bereich des Denkmalschutzes engagieren.
Auch noch andere Baustellen
„Aus der Bevölkerung hören wir ab und an, dass sich an der Baustelle Klostermauer nicht tue“, sagt Erster Stadtrat Henning Konrad Otto. Das liege daran, dass die jungen Handwerker nicht nur auf einer Baustelle tätig seien, sondern auch an anderen Stellen im Einsatz sind. Ein weiterer Einsatzort der Ehrenamtlichen ist unter anderem das sogenannte „Scheepers-Haus“, ein mehr als 300 Jahre altes Fachwerkhaus in Königslutter.
Darüber hinaus sollen die jungen Leute auch die verschiedenen Gewerke kennenlernen und nicht monoton einer Tätigkeit nachgehen. „Das Projekt ist ein Lehrprojekt und kein Akkordprojekt“, macht Karl-Heinz Broska, Vorsitzender des Ortskuratoriums Helmstedt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz deutlich. Auf den Baustellen lernen die Frauen und Männer viel über alte Bauweisen kennen und setzen diese überlieferten Techniken praktisch ein. Diese weitreichenden Einblicke in verschiedene Handwerkertätigkeiten dienen allen Teilnehmenden als wichtige Orientierung bei der späteren Berufswahl oder Aufnahme eines Studiums.
Baustelle winterfest gemacht
„Wir haben den rechten Teil der Klostermauer vom bereits vorbereiteten Fundament bis auf etwa Schulterhöhe aufgemauert, verfugt und mit einer Dichtschlämme gegen spätere Feuchtigkeit abgedichtet“, erklärt Anleiter Hanno Alsen. Dabei ist die Arbeit mit den Natursteinen nicht nur körperlich anspruchsvoll, sondern erfordert zudem ein gewisses Geschick, die Steine passgenau einzufügen. Als nächstes soll der "Graben" vor der Mauer aufgefüllt werden, um dann wieder weiter in die Höhe mauern zu können. „Da jetzt die Witterung schlechter wird, haben wir die Baustelle winterfest gemacht und wollen im Frühjahr wieder durchstarten“, informiert Anleiter Hanno Alsen.
In Helmstedt fühlen sich die Sechs, die im früheren Hotel Petzold untergebracht sind, sehr wohl und schätzen besonders die nahen Wallanlagen, die von ihrer Unterkunft unmittelbar zu erreichen sind, so die Stadt Helmstedt. Wenn die Arbeiten an der Klostermauer und den weiteren Bauprojekten abgeschlossen sind, könnten die jungen Handwerker stolz sein auf die Spuren, die sie mit ihrer Arbeit in Helmstedt hinterlassen haben. Für einen Baustellenplausch würden sie der interessierten Bevölkerung gern zur Verfügung stehen.
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