Helmstedt. Der Samstag, 21. Dezember 2024, war ein ereignisreicher Tag für die Feuerwehr Helmstedt. Bereits am Freitag hatten die ersten Vorbereitungen begonnen, und auch am Samstag trafen sich die Kameraden frühzeitig, um alles für den bevorstehenden Tag vorzubereiten. Um 14:30 Uhr war dann alles bereit, und der Schulungsraum war gut gefüllt: Alle Abteilungen der Ortsfeuerwehr sowie der Förderverein der Feuerwehr hatten sich versammelt, um gemeinsam bei Kaffee und Kuchen das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Dies geht aus einem Bericht der Feuerwehr hervor.
Gegen 15:30 Uhr folgte die feierliche Übergabe des neuen Löschgruppenfahrzeugs 20 (LF20). Neben den Feuerwehrleuten waren auch Gäste aus der Stadtverwaltung, der Politik sowie von weiteren Feuerwehr- und Rettungsorganisationen anwesend. Nach mehreren Jahren der Planung, Beschaffung und Fertigung konnte das Fahrzeug bereits Ende Oktober von der Firma Rosenbauer in Luckenwalde abgeholt werden.
Das neue Löschgruppenfahrzeug
Ausgestattet mit modernster Feuerwehrtechnik, dient es vor allem der Brandbekämpfung. Kleinlöschgeräte und Löschrucksäcke ermöglichen die Bekämpfung kleinerer Brände, während der 3.000-Liter-Wassertank und der mobile Wasserwerfer auf dem Dach mit einer Förderleistung von bis zu 2.000 Litern pro Minute auch für größere Brände gut gerüstet sind. Eine Hochleistungspumpe mit einer Förderleistung von bis zu 3.500 Litern pro Minute bei 10 bar Ausgangsdruck sorgt im Heck für ausreichend Wasser. Für die Vegetations- und Waldbrandbekämpfung sind spezielle Tragekörbe im Fahrzeug integriert. Dank einer Vielzahl an LED-Beleuchtung kann das Fahrzeug die Einsatzstelle optimal ausleuchten, unterstützt von einem pneumatischen Lichtmast mit sechs LED-Scheinwerfern. Im Mannschaftsraum können sich bis zu vier Kameraden bereits während der Anfahrt mit Atemschutzgeräten ausrüsten. Insgesamt finden neun Personen Platz auf dem Fahrzeug. Kleine Extras, wie eine Kühlbox für Getränke nach einem anstrengenden Einsatz, runden die Ausstattung ab. Da bereits ein HLF20 als Vorgängermodell vorhanden ist, konnten die Kameraden schnell in das neue Fahrzeug eingewiesen werden. Nur wenige Änderungen waren erforderlich. Bereits Anfang November konnte das LF20 in Dienst gestellt werden und hat seine Schlagkraft bereits unter Beweis gestellt.
Gute Technik erforderlich
Wittich Schobert, Bürgermeister der Stadt Helmstedt, bedankte sich bei den Einsatzkräften für ihr ehrenamtliches Engagement und unterstrich die Bedeutung der Fahrzeugbeschaffung. Mit über 300 Einsätzen jährlich ist die Ortsfeuerwehr Helmstedt die am stärksten belastete Feuerwehr im Landkreis. Nur mit zuverlässiger Technik können solche Einsätze gemeistert werden. Schobert lobte zudem die gute Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen der Stadtverwaltung und der Feuerwehr. Besonders emotionale Worte fand er angesichts der tragischen Ereignisse auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Die rund 500.000 Euro für das neue Fahrzeug seien eine gut investierte Summe, so Schobert. Symbolisch nahm er den Schlüssel von Andreas Appeldorn (Firma Rosenbauer) entgegen und übergab ihn direkt an Stadtbrandmeister Kahl und Ortsbrandmeister Walther.
Weitere Spenden für die Feuerwehr
Im Anschluss an die Fahrzeugübergabe wurden dem Förderverein der Ortsfeuerwehr Helmstedt mehrere Spenden überreicht. Oliver Essl von der Deutschen Vermögensberatung überbrachte einen kompletten Satz Trainingsanzüge für die Einsatzabteilung. Das Bestattungshaus Patrzek hatte das ganze Jahr über Spenden für die Kinder- und Jugendfeuerwehr Helmstedt gesammelt. Mit 750 Euro konnte ein großzügiger Betrag überreicht werden, der symbolisch durch einen überdimensionalen Scheck an die Kinder übergeben wurde. Die Öffentliche Versicherung übergab einen Scheck über 3.000 Euro an die Stadt Helmstedt.
Gedenkminute wegen Anschlag in Magdeburg
Am frühen Abend versammelten sich zahlreiche Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis sowie Vertreter des DRK, der DLRG, des THW und der Polizei zu einer Schweigeminute auf dem Marktplatz in Helmstedt. Der Aufruf von Bürgermeister Wittich Schobert und Landrat Gerhard Radeck zog viele Einsatzfahrzeuge an, sodass die Kornstraße, der Heinrichsplatz und der Papenberg von Einsatzfahrzeugen gesäumt waren. Nach emotionalen Worten wurden Kerzen auf der Rathaustreppe niedergelegt, um den Opfern des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt zu gedenken.
Auch ein Mitglied der „Blaulichtfamilie“ verlor sein Leben: Der neunjährige André, Mitglied der Kinderfeuerwehr Warle im Landkreis Wolfenbüttel und angehender Feuerwehrmann, kam bei dem Vorfall ums Leben. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Freunden und allen, die ihm nahe standen. In diesen schweren Stunden stehen wir an ihrer Seite und sprechen ihnen unsere tiefempfundene Anteilnahme aus.
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