Lehre. Am 20. Januar 1942 trafen ranghohe Nationalsozialisten in einer Villa am Wannsee zusammen, um den begonnen Holocaust an den Juden im Detail zu organisieren. Insbesondere die Deportation der gesamten jüdischen Bevölkerung Europas in den Osten zur Ermordung wurde hier geplant. Dieses Treffen ging als „Wannseekonferenz“ in die Geschichte ein. Aus Anlass des 80. Jahrestages wehen die Flaggen am Rathaus der Gemeinde Lehre am heutigen Donnerstag auf halbmast. Das teilt die Gemeinde Lehre in einer Pressemeldung mit.
Wissenschaftlich belegt ist heute, dass über 6 Millionen Jüdinnen und Juden von den Nationalsozialisten ermordet wurden, mehr als 4 Millionen Menschen davon in Konzentrations- und Vernichtungslagern. „Dem Protokoll dieser Konferenz ist zu entnehmen, wie menschenverachtend und barbarisch das nationalsozialistische Regime war“, so Lehres Gemeindebürgermeister Andreas Busch. Auch der Vorsitzende des Gemeinderates Lehre, Jürgen Haberland, unterstützt die Aktion: "Wir wissen um die erneuten Gefahren durch Nationalismus, Antisemitismus und Rassenhass bei uns in Deutschland und anderswo. Und wir wissen, wie sehr politische Wachsamkeit gefordert ist. Es ist unsere Pflicht, über den Holocaust aufzuklären, um eine Wiederholung dieser grauenhaften Geschehnisse zu verhindern.“
„Es ist notwendig und wichtig, eine Haltung zu haben. Nie wieder dürfen wir so etwas in unserem Land zulassen. Niemals wieder dürfen wir zulassen, dass Nachbarn abgeholt werden, weil sie einen anderen Glauben oder eine andere politische Einstellung haben, weil sie schlicht ‚anders‘ sind“, so Busch weiter.
Flaggen am Rathaus der Gemeinde Lehre heute auf halbmast
Vor 80 Jahren wurde in einer Villa am Wannsee die Durchführung des Holocausts geplant.
Die Flaggen vor dem Rathaus wehen am 20. Januar auf halbmast. | Foto: Gemeinde Lehre