Helmstedt. Der Landkreis Helmstedt wird erneut zusätzlich Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen. Statt bisher 50 wurden ihm nun für diese Woche rund 75 Personen vom Land Niedersachsen zugewiesen. Damit seien die Kapazitäten der bisherigen Notunterkünfte in Schöningen und Esbeck erschöpft, so teilt der Landkreis mit.
Der Landkreis Helmstedt hat daher entschieden, dass ab sofort die Kanthalle in Helmstedt bis auf weiteres für den Publikumsverkehr geschlossen
werden muss und als Notunterkunft hergerichtet wird. „Dem Landkreis ist bewusst, dass dies für die Bevölkerung eine missliche Einschränkung ist, aber wir können die ukrainischen Flüchtlinge im Herbst nicht in Zelten unterbringen oder sie in die Obdachlosigkeit entlassen. Die Kanthalle ist baulich geeignet und so ausgestattet, dass angesichts des Zeitdrucks nur hier rechtzeitig eine weitere Notunterkunft entstehen kann. Wir bemühen uns parallel um andere Möglichkeiten, um die Kanthalle nicht länger als nötig zu blockieren“, so der Erste Kreisrat Torsten Wendt.
Auswirkungen auf die Kreisverwaltung
Gleichzeitig würden die Bemühungen weiter intensiviert, Flüchtende möglichst direkt dezentral in Wohnungen unterzubringen. Dieser Aufgabe werde sich der Ukraine-Stab des Landkreises verstärkt annehmen, der dafür auch personell aufgestockt werden soll. Aus diesem Grund könne es im laufenden Betrieb der Kreisverwaltung auch für Bürger zu spürbaren Einschränkungen kommen, welches sich in längeren Wartezeiten äußern würden.
„Auch dafür bitten wir herzlich um Verständnis. Wir haben auch nach Ende der Urlaubszeit personell leider nicht die Ressourcen, die zusätzlichen Belastungen durch Corona und Ukraine-Flüchtlinge zu bewältigen, ohne dass es Auswirkungen auf unsere tägliche Arbeit hat“, so der Erste Kreisrat.
Nach wie vor vermittelten auch die Gemeinden im Kreisgebiet Flüchtlinge in Wohnraum, soweit möglich. Außerdem unterstützen die Kommunen den Landkreis bei der Erfassung von Einwohnermeldedaten. Allen Kommunen, insbesondere der Stadt Schöningen, die derzeit mit der ehemaligen Jugendherberge und der Notunterkunft in Esbeck am meisten Ukrainer aufnimmt, dankt Torsten Wendt ausdrücklich für die
Unterstützung.
Um noch schneller Flüchtende in Wohnungen vermitteln zu können, sei es wichtig, dass weiterhin möglichst viele freie Wohnungen gemeldet werden. Auch gespendete Möbel, um die Wohnungen kurzfristig ausstatten zu können, seien sehr hilfreich. Derzeit gebe es aus
personellen Gründen Wartezeiten bei der Bearbeitung der Möbelspenden.
Um sie schneller bearbeiten zu können, hat der Landkreis Online-Meldeformulare bereit gestellt unter
https://www.landkreis-helmstedt.de/moebelspende und
https://www.landkreis-helmstedt.de/wohnraummeldung.
"Alle, die spenden wollen, bekommen eine Rückmeldung", so der Landkreis. Für etwaige Wartezeiten bittet der Ukraine-Stab jedoch um Verständnis.
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