Katasteramt Helmstedt soll schließen: Politiker kämpft für den Erhalt

"Es gibt eine Vielzahl von Varianten, die noch nicht untersucht worden sind."

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Helmstedt. Der SPD-Landtagsabgeordnete Jörn Domeier berichtet, dass die Strukturen der niedersächsischen Katasterämter nach einer Beanstandung des Landesrechnungshofes von einer internen Arbeitsgruppe untersucht und bewertet worden seien. Ziele der Untersuchung seien die Steigerung der Effizienz der Ämter und Einsparungen durch Verringerung der Standorte. Nun steht es schlecht um den Standort Helmstedt.



„Die Ergebnisse, die nun vorliegen, habe ich bereits mit dem Standortleiter und den Beschäftigten in Helmstedt besprechen können. Ich freue mich sehr, dass auch die Beschäftigten einer grundsätzlichen Organisationsänderung aufgeschlossen gegenüberstehen und ganz aktiv Verbesserungsvorschläge erarbeitet haben. Gemeinsam mit meiner Kollegin Karin Logemann aus der Wesermarsch und meinem Kollegen Deniz Kurku aus Delmenhorst haben wir nun unsere Anliegen mit der zuständigen Innenministerin Daniela Behrens besprechen können. Während auch wir die vorgeschlagenen Maßnahmen im Grundsatz unterstützen, sehe ich im Einzelnen noch Gesprächsbedarf“, sagte Domeier.

Unter vielen anderen Maßnahmen empfiehlt der Bericht die Schließung des Katasteramtes in Helmstedt. Dies sieht Domeier kritisch: “Der Standort Helmstedt verfügt über hervorragend geeignete Räumlichkeiten, um hier weiteres Personal und zusätzliche Dienstfahrzeuge unterbringen zu können; außerdem sind sie im Gegensatz zu anderen Standorten barrierefrei“, so Domeier weiter. Darüber hinaus seien die Gebäude zum Teil kürzlich saniert worden, so seien Fenster, Sonnenschutz und Fußbodenbeläge aufwändig erneuert worden. Der Standort sei „fit“.

Aber vor allem organisatorisch mache es Sinn, den Standort Helmstedt zu erhalten. Der Standort Wolfenbüttel beispielsweise liege lediglich 20 Kilometer von Braunschweig entfernt; solche Nähe zwischen Standorten habe der Rechnungshof explizit als ineffizient gescholten.
Domeiers Vorschlag: „Wolfenbütteler Beschäftigte und Fahrzeuge könnten leicht in Helmstedt integriert werden. Auch könnten hier Vermesser aus Braunschweig oder Wolfsburg untergebracht werden. Es gibt eine Vielzahl von Varianten, die noch nicht untersucht worden sind; in einem umfangreichen Schreiben habe ich die Ministerin gebeten, diese Sachverhalte zu berücksichtigen. Auf diese Weise würde ein starker Standort entstehen, der auch davon profitieren würde, dass er für Bewerberinnen aus Sachsen-Anhalt attraktiv wäre“, sagte Domeier.

Niemand soll entlassen werden


Im Gespräch habe Ministerin Behrens darauf hingewiesen, dass ihr jeder Beschäftigte in den Ämtern wichtig sei; niemand werde entlassen. Gegen anderslautende Gerüchte habe sie sich entschieden verwahrt. Auch würden soziale Aspekte bei der Umorganisierung immer eine Rolle spielen, hier werde man wie üblich rücksichtsvoll vorgehen.

Auf den Stellenwert, den eine wichtige Behörde für eine strukturschwache Region habe, müsse nicht extra hingewiesen werden, sagte Domeier abschließend.


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