Helmstedt. Dramatische Szenen spielten sich am Mittwochabend am Lappwaldsee ab. Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und DRK suchten über mehrere Stunden den See nach einem 51-Jährigen ab, der zuvor in den See stieg um sein ferngesteuertes Boot zu suchen. Doch auch in den frühen Stunden des Donnerstags fehlte von dem Mann jede Spur, sodass die Suche abgebrochen wurde. Man muss davon ausgehen, dass der Mann ertrunken ist.
Ersten Erkenntnissen zufolge, war der 51-Jährige gemeinsam mit zwei Freunden am Lappwaldsee, um dort ferngesteuerte Boote fahren zu lassen. Als das Boot aufgrund eines technischen Fehlers unkontrolliert davonfuhr, soll der Mann in den See gestiegen und hinter dem Boot her geschwommen sein. Seine beiden Freunde sollen am Ufer zurückgeblieben sein und dem 51-Jährigen noch hinterhergerufen haben. Als sie keine Antwort mehr erhielten und der Mann auch im See nicht mehr zu sehen war, haben sie die Feuerwehr verständigt. Diese rückte mit gleich mehreren Booten, sowie zusätzlich mit Tauchern der Berufsfeuerwehr Wolfsburg an.Mittels Wärmebildkameras suchten die Einsatzkräfte die Oberfläche ab, auch eine Drohne kam zum Einsatz, während das Gewässer mittels Drehleiter ausgeleuchtet wurde.Die Taucher kamen jedoch nicht zum Einsatz. Da der See mit einer Tiefe von 80 Metern und vielen versunkenen Bäumen eine Gefahr für die Kräfte bot, war eine Absuche durch die Taucher zu gefährlich.
Keine Hoffnung
Bis tief in die Nacht hinein wurde nach dem Mann gesucht. Leider erfolglos. Foto:
Auch nach mehrstündiger Suche blieb der 51-Jährige verschollen. Nach gut zwei Stunden brachen die Helfer die Suche schließlich ab, da die Dunkelheit einen gefahrlosen Einsatz unmöglich machte. Zudem führten noch zwei weitere Aspekte dazu, dass die Überlebenschancen des Vermissten sehr gering sind: Zum einen liegen die Wassertemperaturen im See bereits auf einem bedrohlichen Niveau. "Die warmen Lufttemperaturen täuschen darüber hinweg, dass der See sehr kalt ist", berichtet Alexander Weis von der Feuerwehr. Die Nordsee, als Vergleich, habe nur noch eine Temperatur von 16 Grad. Zum anderen besitze das Gewässer noch eine unsichtbare Gefahr. Als ehemalige Kohlegrube sei das Wasser sehr sauer und der pH-Wert liege im niedrigen Bereich. "Der See ist nicht badetauglich und das Wasser kann zu Hautreizungen führen", verweist Weis auf das Betretungsverbot.
Die Helfer gehen davon aus, dass der Mann ertrunken ist. Die Suche soll am Donnerstag fortgesetzt werden. Das Boot des Vermissten wurden vorerst beschlagnahmt. Die Freunde, die den Vermissten begleiteten, wurden vor Ort noch betreut, ehe sie nur noch zu zweit den Heimweg antraten.
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