Helmstedt. Das Landeskabinett hat sich am heutigen Dienstag mit der Strukturförderung befasst, die vom Bund als Ausgleich für den Kohleausstieg in der Region Wilhelmshaven-Friesland und im Landkreis Helmstedt gewährt wird. Einmal jährlich wird aus den beiden Gebieten über den Einsatz der Strukturhilfen berichtet. Die Strukturförderung für Wilhelmshaven ist im Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung angesiedelt, für Helmstedt zeichnet das Wirtschaftsministerium verantwortlich, heißt es in einer Mitteilung der Niedersächsischen Landesregierung.
Im Landkreis Helmstedt sei 2024 ein Strukturförderprojekt mit großer Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der Region bewilligt worden. Die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade erhielt 13,5 Millionen Euro für den Bau eines modernen Bildungszentrums für Mobilitäts- und Landbautechnik („MoLaTec“) in Königslutter am Elm. Dieses Zentrum soll ein innovativer Ausbildungs- und Weiterbildungsort werden, um dem Fachkräftemangel gezielt entgegenzuwirken und die Wettbewerbsfähigkeit der Region zu stärken.
Wichtige Qualifizierung von Fachkräften
Wirtschaftsminister Olaf Lies erklärt dazu: „Ich freue mich, dass der Strukturstärkungsprozess mit zukunftsweisenden Projekten durchstartet, von denen die Region Helmstedt langfristig profitieren wird. Durch das neue Bildungszentrum für Mobilitäts- und Landbautechnik werden jährlich etwa 3.500 handwerklich Tätige aus- und weitergebildet. So wird die wichtige Qualifizierung von Fachkräften im Handwerk intensiv vorangetrieben und auf ein solides Fundament gestellt.“
Auch die bereits vor 2024 geförderten Projekte hätten Fahrt aufgenommen. Im Augenblick konkretisieren sich weitere investive Vorhaben in der Gewerbeflächenentwicklung und bei der Ansiedlung eines Forschungszentrums für Autonomes Fahren. Sobald ein neuer Bundeshaushalt 2025 beschlossen wird, sollen die nächsten Projekte bewilligt werden.
Hintergrund
Der Bund hat den Kohleausstieg bis 2038 beschlossen und unterstützt betroffene Regionen mit Strukturhilfen. Niedersachsen erhält sie für das ehemalige Braunkohlerevier Helmstedt und den Steinkohlekraftwerkstandort Wilhelmshaven. Seit 2021 hat das Niedersächsische Europa- und Regionalentwicklungsministerium in Abstimmung mit den Kommunen eine Organisationsstruktur zur Vergabe der Strukturhilfen aufgebaut: Der Runde-Tisch Strukturhilfen hat sich als effektives Instrument zur Begleitung und Umsetzung der Maßnahmen etabliert.