Helmstedt. Gewalt gegen Frauen ist in Deutschland nach wie vor alltäglich: Jede dritte Frau erlebt im Laufe ihres Lebens körperliche, psychische oder sexuelle Gewalt – zu Hause, in der Öffentlichkeit oder im digitalen Raum. Um das Bewusstsein dafür zu schärfen und betroffenen Frauen Hilfsangebote bekannter zu machen, starten der Landkreis Helmstedt und die KVG Braunschweig eine gemeinsame Mitmachaktion des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“.
Unter dem Motto „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ wollen die beiden Partner rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am morgigen Dienstag ein deutliches Zeichen setzen. Im öffentlichen Nahverkehr machen seit dem 20. November gut sichtbare Plakate in den Bussen auf das Hilfetelefon aufmerksam. Zusätzlich berichtet das Busunternehmen auf seinen Social-Media-Kanälen über die Aktion und das Thema Gewalt gegen Frauen.
Öffentlichkeit sensibilisieren
Die Initiative ziele darauf ab, geschlechtsspezifische Gewalt zu enttabuisieren, das Schweigen zu brechen und die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. „Wir möchten Frauen den Rücken stärken und gleichzeitig dazu beitragen, dass Beratungsangebote wie das Hilfetelefon noch bekannter werden“, erklärt Sonja Klein, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Helmstedt und Ideengeberin der Aktion. Das Hilfetelefon ist rund um die Uhr erreichbar, kostenfrei, anonym und barrierefrei und berät in 18 Sprachen.
Landrat Radeck betont die Dringlichkeit solcher Maßnahmen: „Wir haben einen Höchststand bei häuslicher Gewalt in Deutschland und hier gilt es aktiv gegenzusteuern.“ Die aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamts belegen das Ausmaß: 2024 waren rund 266.000 Menschen Opfer von Gewalt, die Mehrheit davon Frauen.

