Landkreis zieht Bilanz: So entwickelt sich der Amazon-Standort

Vor drei Jahren hat der Versandriese seinen Standort in Barmke eröffnet. Bei einem Besuch informierte sich Landrat Gerhard Radeck nun über die Entwicklung.

Landrat Gerhard Radeck zeigt sich bei einer Führung durch die Halle von der Leistungsfähigkeit des Logistikzentrums beeindruckt.
Landrat Gerhard Radeck zeigt sich bei einer Führung durch die Halle von der Leistungsfähigkeit des Logistikzentrums beeindruckt. | Foto: Landkreis Helmstedt

Helmstedt. Drei Jahre nach der Eröffnung informierte sich Landrat Gerhard Radeck über die Entwicklung des Amazon-Standorts in Barmke. In einer Pressemitteilung zieht der Landkreis Helmstedt nun Bilanz über das Informationsgespräch zwischen Kreisverwaltung und dem Amazon-Management.



„Sogar ganze Familien arbeiten inzwischen hier“, berichtet die stellvertretende Standortleiterin Joelle Missun. Das Rekrutierungsbüro, das es zu Beginn in der Helmstedter Innenstadt gab, brauche Amazon nicht mehr. „Wir bekommen deutlich mehr Bewerbungen, wir müssen nicht mehr so stark suchen, aber auch dieses Jahr stellen wir noch rund 40 Menschen ein“, so Joelle Missun.

Der Zulauf liegt laut Amazon nicht nur am Einstiegslohn von 15,80 Euro und bald mehr als 16 Euro pro Stunde für jeden. Auch Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund biete der Versandhändler Aufstiegschancen und helfe auch nach der Einstellung weiter, etwa mit kostenfreien Sprachkursen. Aber auch die Finanzierung des LKW- Führerscheins sei attraktiv für viele Bewerberinnen und Bewerber. „Diese Zusatzleistungen sind ein wichtiger Beitrag zur Integration, für den wir dankbar sind“, so Landrat Radeck.

Parkplatz soll gegen Wildparken helfen


Bei dem Informationsgespräch zwischen Kreisverwaltung und dem Amazon-Management sei es aber auch um kritische Fragen gegangen. Beim Thema „wildes Parken von Lastwagen“ rund um das Logistikzentrum habe Amazon zugesagt, bereits im Januar mit dem Bau von 40 neuen LKW-Parkplätzen zu beginnen, davon 20 ausgestattet mit Ladeinfrastruktur. Hinzu kämen sanitäre Einrichtungen für die Fahrer, die auf Abfertigung warten oder beim Stopp in Barmke ihre Ruhepause einlegen wollen.

„Das wird sicher nicht alle Probleme beseitigen, aber es ist ein Anfang und ich finde es sehr vorbildlich, wie Amazon sich einbringt und hilft, Konflikte zu lösen. Das und der deutliche Aufwuchs von Arbeitsplätzen zeigt: Amazon ist im Landkreis angekommen und hier zu einem wichtigen Faktor geworden“, so Gerhard Radeck.

Buslinien sollen erhalten bleiben


Die meisten der mehr als 2000 Mitarbeiter kämen mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Das Unternehmen würde sich daher über noch mehr Buslinien zum Standort freuen. Das konnte Landrat Radeck zwar nicht zusagen, aber trotz der Debatte um Einschnitte im regionalen ÖPNV solle an den bisherigen Linien nach Barmke nicht gerüttelt werden.