Helmstedt. Das Thema "Eltern-Taxis" sorgt an Schulen in der Stadt für reichlich Gesprächsstoff. Am Mittwoch trafen sich Vertreter der Schulen, der Stadt und des Landkreises zusammen mit Ulf Barnstoft, Verkehrssicherheitsberater der Polizei Helmstedt, um Maßnahmen zu besprechen.
Das zweite Treffen des Arbeitskreises stand ganz im Zeichen der Frage, mit welchen Maßnahmen man dem Phänomen "Eltern-Taxi" begegnen kann. "Wir wollen heute Ideen und Vorschläge sammeln", leitete Barnsdorf die gemeinsame Sitzung, an der auch Wolfgang Müller vom ADAC Niedersachsen/Sachsen Anhalt teilnahm, ein.
Grundschule Lessingstraße geht als erste in die Offensive
Einer der Vorreiter bei dem Thema ist die Grundschule Lessingstraße. Nachdem die Zufahrt zur Schule gesperrt ist, wird hier in der kommenden Woche eine "Hol- und Bringzone" in der die Kinder, die mit dem Auto gebracht werden, ein- und aussteigen können. Schulleiter Christoph Wäterling ist "guter Dinge", das damit dem bisherigen Chaos vor der Schule ein Ende gesetzt werden kann. Auch wenn anfangs mit Protesten der Eltern zu rechnen sei. Zusammen mit den Lehrer der Schule will Wäterling die Entwicklungen in den nächsten Wochen und Monaten beobachten. Als Kernstück der Arbeit zum Thema "Etern-Taxi" sieht der Schulleiter aber die Ansprache der Eltern. Diese erfolge in der Grundschule Lessingstraße durch Elternbriefe und Elternabende.
Anordnung von Halteverbotszonen vor den Schulen
Die Einrichtung von Halteverbotszonen vor den Schulen und Ausweisung von"Hol- und Bringzonen" sei aber nicht das A und O, um dem Problem zu begegnen. Im Umkreis vielerSchulen bestehe nämlich eine regelrechte Parkplatznot, gab Helmstedts Erster Stadtrat Hennig Konrad Otto zu bedenken. Damit könne zwar Halteverbotszonen vor den Schulen eingerichtet werden, die Ausweisung einer "Hol- und Bringzone" könnte aber aufgrund des hohen Parkdrucks schwierig sein. Wolfgang Müller (ADAC) wies darauf hin, dass die"Hol- und Bringzone" auch nur als zusätzliche Maßnahme zu sehen seien. "Der Fokus muss auf Aufklärung und Information der Eltern liegen", so Müller. Außerdem müsse für jede Schule angepasst an die örtlichen Gegebenheiten eine individuelle Lösung gefunden werden. Nichtsdestotrotz könne man imBereich der Aufklärungsarbeit und Informationen gemeinsam an einem Strang ziehen.
Über die Kinder an die Eltern
Möglichkeiten, Aufklärungsarbeit zu betreiben, gibt es viele, darin waren sich die Teilnehmer der Arbeitsgruppe einig. Sei es durch Elternabende und Elternbriefe, wie an der Grundschule Lessingstraße, sei es durch Thematisierung im Unterricht oder auch durch Flyer. Dabei sei es wichtig, auch die Kinder als Multiplikatoren zu nutzen, so der Vorschlag vonHarald Brötje, Schulleiter der Grundschule Schöningen.
Eine weitere Möglichkeit, sei es die Eltern direkt auf ihr Verhalten anzusprechen, so der Vorschlag von Urs Dobers, vom Schulvorstand der Pestalozzischule in Emmerstedt. Damit könne man den Eltern ins Bewußtsein bringen, welchen Gefahren sie - unbewußt - ihre Kinder aussetzen, so Dobers, der selbst Familienvater und "Eltern-Taxi"-Fahrer ist.
Der nächste Schritt, der nun im Arbeitskreis auf der Agenda steht, ist die Ausarbeitung eines Flyers, in dem "Argumente gegen den Einsatz von Eltern-Taxis" aufgeführt werden, um den einzelnen Schulen in ihrer Aufklärungs- und Informationsarbeit ein Hilfsmittel an die Hand zu geben, so der Vorschlag von Barnstorf. Das nächste Treffen der Arbeitsgruppe findet am 8. Mai in der Grundschule Lessingstraße statt.
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