Polizeiorchester bringt Kindern das Thema Mobbing näher

Den Kindern wurde vermittelt, wie sie sich gegen Ausgrenzung einsetzen können und wie wichtig es ist, füreinander einzustehen.

Polizeiorchester Niedersachsen spielt Präventionsstück "Namene" im Juleum in Helmstedt.
Polizeiorchester Niedersachsen spielt Präventionsstück "Namene" im Juleum in Helmstedt. | Foto: Polizei

Helmstedt. Das Polizeimusikorchester Niedersachsen präsentierte am Dienstag insgesamt 240 teilnehmenden Schülern der dritten und vierten Klassen der Grundschulen der Lessing- und Friedrichstraße in Helmstedt die musikalische Geschichte "Namene". Ein musikalisches Stück mit besonderer Bedeutung. Dies teilte die Polizei mit.



Nicht zuletzt der wunderschöne Saal des Juleums verlieh der Veranstaltung einen würdigen Rahmen. Polizeioberrat Jens Wiese, Leiter des Polizeikommissariat Helmstedt, betonte in seiner Eröffnungsrede die Wichtigkeit, bereits im Kindesalter mit der Sensibilisierung für Themen wie Mobbing und den Umgang miteinander zu beginnen.

Darum ging es


Das Stück befasst sich mit der 10-jährigen Namene, die in Deutschland geboren ist und die vierte Klasse besucht. Nach dem Umzug ihrer Familie in eine andere Stadt wird sie von einigen Mitschülern ausgegrenzt und beleidigt. Manchmal wird sie sogar aufgefordert, dorthin zu gehen, wo sie hergekommen ist. Niemand hilft dem Mädchen. In der großen Pause kommt es dann zu einer Auseinandersetzung, bei der Namene verletzt wird. Es werden Handyfotos von ihr gemacht, die später gegen ihren Willen in Klassenchats veröffentlicht werden.

Namene fasst all ihren Mut zusammen und vertraut sich einer Lehrerin an. Diese erkennt, dass Namene von den Mitschülern gemobbt wird und veranstaltet daraufhin einen "Anti-Mobbing-Tag". Als drei Schüler sie kurze Zeit später wieder angreifen, schreiten mehrere Klassenkameraden von Namene ein.

Schüler setzen sich mit dem Stück auseinander
In der Pause besprach jede Klasse mit einer Polizeibeamtin beziehungsweise Sozialarbeiterin das Stück in einem sogenannten "Flüsterkreis". Die Kinder lernten dabei, was "Mobbing" eigentlich bedeutet, wie schnell man selbst zum "Mobbing-Opfer" werden und wie man sich in solch einem Fall Hilfe suchen kann. Des Weiteren sprachen sie darüber, wie wichtig es ist, nicht wegzuschauen und wie man sich für schwächere Kinder einsetzen kann.

Eigene Erfahrungen


Die Schüler berichteten in diesem Rahmen auch über eigene Erfahrungen mit Mobbing und wie sie damit umgegangen sind. Nach der Pause wurde seitens des Orchesters erklärt, dass es auch in der Musik bestimmte Regeln gibt, damit ein gemeinsam gespieltes Stück funktioniert. So gab es nach einem absichtlich lauten, falsch gespielten Start mit Hilfe der Kinder schließlich einen wohlklingenden mitreißenden musikalischen Abschluss.

In der Zugabe konnten alle noch einmal kräftig mitklatschen und -singen, bevor die Kinder sich schließlich mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht auf den Heimweg begaben.

Über das Stück "Namene"


Das Programm ist ein Projekt der Schulpräventionsarbeit des Polizeiorchesters Niedersachsen. Im Rahmen der Richtlinie "Polizeiliche Prävention in Niedersachsen" des Landeskriminalamtes Niedersachsen stellt die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen auch eine wichtige Säule im Aufgabenbereich des Polizeiorchesters dar.

Gerade das Medium Musik sei geeignet, eine Vertrauensbasis zu den Schülern aufzubauen und Hemmschwellen gegenüber uniformierten Polizeibeamten abzubauen. Themen der polizeilichen Prävention könnten dadurch schülergerecht vermittelt werden, erklärt die Polizei. Darüber hinaus käme es der vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Schulen und Polizei zu Gute. Bestehende Netzwerke werden aktiv unterstützt, neue etabliert. Der Schulworkshop "Namene" ist für Schüler der 3. und 4. Klassen konzipiert.


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