Senioren informierten sich über Kriminalität


Harald Grothe und Wolfgang Schmidt und Arbeitskreismitglieder im Besprechungsraum des Polizeikommissariats Helmstedt. Foto: Kreisverkehrswacht
Harald Grothe und Wolfgang Schmidt und Arbeitskreismitglieder im Besprechungsraum des Polizeikommissariats Helmstedt. Foto: Kreisverkehrswacht

Helmstedt. Kürzlich haben sich die Mitglieder des Arbeitskreises Senioren als Vorbild im Straßenverkehr über das Thema "Kriminalität" informiert. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Kreiverkehrswacht hervor.


Harald Grothe, Präventionsbeamter bei dem Polizeikommissariat Helmstedt stellte über eine Vielzahl von Dokumenten, die über den Beamer an die Wand geworfen wurden, die den Senioren einen Überblick über die Entwicklung der Kriminalität aufzeigen sollten. Es ging darum darzustellen, dass die gefühlte Sicherheit nicht mit der tatsächlichen Sicherheit übereinstimmt. Der Grundsatz, dass früher alles besser und sicherer war, konnte nicht bestätigt werden. Seit 20 Jahren gibt es eine etwa gleichbleibende Zahl der erfassten Kriminaldelikte. Viele Straftaten nahmen ab andere stiegen an. Wohnungseinbrüche erreichten 2017 allerdings einen hohen Stand der auch über dem Durchschnitt lag.

Allerdings ist die amtliche Statistik nicht allein ausschlaggebend ob sich jemand an seinem Wohnort sicher fühlt. Nicht alle Delikte werden angezeigt. Bei einzelnen Straftaten gibt es eine hohe Dunkelziffer. Ein Beispiel ist die häusliche Gewalt. In der Statistik für den Landkreis Helmstedt sind 200 Straftaten polizeilich erfasst. Bei einer Umrechnung unter Einbeziehung der Dunkelziffer hat es tatsächlich 2.400 Taten dieser Art gegeben. Bei Wohnungseinbrüchen ist die Dunkelziffer beispielsweise gravierend kleiner. Bei 205 angezeigten Taten wird es real 258 tatsächliche Ereignisse gegeben haben.

Senioren in der Minderheit


Interessant ist auch der Umstand, dass die Zahl der Gewaltakte die der Jugend zur Last gelegt werden, nicht angestiegen sondern zurückgegangen sind. Dieser Umstand wird auf die gewaltfreie Erziehung zurückgeführt. § 1631 BGB schreibt seit dem 2. November 2000 die Gewaltlosigkeit vor. Der Rohrstock in den Schulen wurde abgeschafft und der Klapps von Vater oder Mutter, der ja nicht geschadet hat, ist nicht mehr erlaubt. Es gibt dadurch weniger erlebte Gewalt in den Familien, in den Schulen oder bei Lehreherren. Auch andere Möglichkeiten der Konfliktlösung werden erlernt.Senioren sind nur eine Minderheit wenn man die Straftaten daraufhin betrachtet, wer Opfer war.

In einem weiteren Block wurde dargestellt was man als Senior sinnvoll tun kann, um sich gegen Straftaten zu wappnen. Eine Bewaffnung hilft eher nicht. Besser ist es ein gesundes Misstrauen zu entwickeln, dunkle oder einsame Orte zu vermeiden, gemeinsame Heimwege zu organisieren sowie Wertgegenstände nicht in der Umhängetasche oder der hinteren Hosentasche mitzunehmen. Grothe führte auch ein Taschenalarmgerät und die Möglichkeit mit dem Handy 110 anzurufen und schnelle Hilfe zu bekommen. Auch effektive Möglichkeiten, wie man sein Zuhause gegen Einbrecher oder Betrüger abschotten kann, wurden dem Arbeitskreis dargestellt. Im Landkreis Helmstedt kann man sich nicht nur subjektiv sondern auch tatsächlich relativ sicher sein, nicht in einen Kriminalfall verwickelt zu werden.


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