Schöningen. Am Nachmittag des 28. April wurde in Balge, eine Ortschaft im Landkreis Nienburg, eine tote weibliche Person aus der Weser gezogen. Wie sich später herausstellte, handelte es sich dabei um die 19-jährige Andrea K. aus Schöningen im Landkreis Helmstedt. Die junge Frau wurde ermordet. Nun hat die Staatsanwaltschaft Verden in diesem Zusammenhang auch Anklage wegen Zwangsprostitution erhoben.
Wie Martin Schanz, Pressesprecher Staatsanwaltschaft Verden, auf Nachfrage von regionalHeute.de mitteilte, hat die Staatsanwaltschaft Verden Anklage gegen einen 21-Jährigen und einen 26-Jährigen zur Jugendstrafkammer des Landgerichts Verden erhoben. Demnach wird einem 21-Jährigen Zwangsprostitution zum Nachteil der zu dieser Zeit 19-Jährigen zur Last gelegt. Der 26-jährige Mitangeklagte soll ihm dabei Hilfe geleistet haben. Zwischen Ende März und Anfang April 2020 soll die damals 19-Jährige unter Ausnutzung einer Zwangslage dazu veranlasst worden sein, sexuelle Handlungen vorzunehmen, beziehungsweise vornehmen zu lassen, berichtet Schanz. Der 21-Jährige befindet sich weiter in Untersuchungshaft. Schanz betont, dass nach den Ermittlungen weiter feststehe, dass die beiden Angeschuldigten mit der Tötung der 19-jährigen nichts zu tun haben. Deswegen sei das Verfahren gegen die hier Angeschuldigten aus dem Komplex herausgetrennt und gesondert angeklagt worden.
Mordermittlungen dauern an
Die Ermittlungen wegen Mordes zum Nachteil der 19-jährigen seien noch nicht abgeschlossen, teilte Schanz mit und erklärt, dass gegen mehrere Beschuldigte ermittelt werde, von denen sich weiterhin zwei in Untersuchungshaft befinden würden. Schon im Sommer berichtete die Staatsanwaltschaft Verden, dass sie von mindestens zwei Männern als Täter ausgehe, die dem Rotlichtmilieu zuzuordnen seien. Die Bildzeitung berichtete damals, dass es ein Zuhälter aus Nienburg und dessen Lebensgefährtin sowie der Ex-Freund der Ermordeten, ebenfalls ein Zuhälter, in Gewahrsam genommen worden seien. Laut Bild.de soll Andrea K. umgebracht worden sein, weil sie aus dem Rotlichtmilieu aussteigen wollte. Zumindest einer der Verdächtigen sollte sich nach damaligen Informationen in Untersuchungshaft befinden. Nun hat die Staatsanwaltschaft bestätigt, dass zwei Personen in Untersuchungshaft sitzen. Zu den genauen Hintergründen und um was für Personen es sich bei den Inhaftierten handelt, äußerte sich die Staatsanwaltschaft nicht.
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