Henkel verteidigt Preiserhöhungen

Der Vorstandsvorsitzende des Konsumgüterkonzerns Henkel, Carsten Knobel, verteidigt die Preiserhöhungen seines Unternehmens im Handel.

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Reinigungsmittel (Archiv)
Reinigungsmittel (Archiv) | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Düsseldorf. Der Vorstandsvorsitzende des Konsumgüterkonzerns Henkel, Carsten Knobel, verteidigt die Preiserhöhungen seines Unternehmens im Handel. "Einige unsere Wettbewerber sind in deutlich höheren Sphären unterwegs", sagte Knobel der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstagsausgabe).


"Wir haben dem Handel in diesem Jahr aufgezeigt, dass wir nicht alles mitmachen." Henkel habe im Jahr 2021 eine Milliarde Euro Materialpreissteigerungen hinzunehmen, im Jahr 2022 seien es sogar zwei Milliarden Euro gewesen, und selbst in diesem Jahr habe es noch einen Anstieg gegeben. "Wir haben im Konsumgüterbereich zehn bis elf Prozent Marge", sagte Knobel. "Das ist deutlich niedriger als vor den dramatischen Materialpreissteigerungen und noch immer ein weiter Weg bis zu einem mittleren zweistelligen Bereich."

Auch weil der Konzern in der Vergangenheit von Analysten dafür kritisiert worden sei, im Branchenvergleich zu niedrige Preise zu verlangen, wolle Henkel in Zukunft mit Innovationen höhere Preispositionen besetzen. Die Zeit der großen Preiserhöhungen durch äußere Effekte ist laut Knobel nun vorbei: "Es wird bei bestimmten Marken und Produkten aber selektiv noch Preissteigerungen geben müssen, weil die Materialpreise noch weiter steigen", sagte der Henkel-Chef. Mit dem Konzernumbau, bei dem Henkel seine drei Sparten auf zwei reduziert hat, komme der Dax-Konzern gut voran. "Unsere strategischen Schritte, vor allem die Zusammenführung von unseren zwei Konsumgüterbereichen, tragen nun erste Früchte. Wir sind deutlich schneller in der Integration, als wir geplant hatten", sagte Knobel.

Das sei etwa bei den Stellenstreichungen der Fall. Knobel sagte weiter, dass Henkel noch nie eine betriebsbedingte Kündigung ausgesprochen habe - und in den vergangenen Jahren gut vorangekommen sei. "Wir haben keine Arbeitsplätze in der Coronazeit reduziert, keine Staatshilfen in Anspruch genommen, wir haben eine konstante Dividende gezahlt", sagte Knobel der FAZ. "Zugleich haben wir uns strategisch, strukturell und personell deutlich weiterentwickelt."

Mit dem Aktienkurs, der im Fünf-Jahres-Vergleich fast 30 Prozent an Wert verloren hat, zeigte sich der Manager nicht zufrieden: "So hat auch der Rückzug aus Russland unseren Kurs beeinflusst. Ich bin fest überzeugt, dass sich der Aktienkurs in andere Bereiche entwickeln wird." Bei der Wertsteigerung sollen auch Zukäufe helfen. "Ein Geschäft muss aber immer strategisch passen und finanziell attraktiv sein. Es geht nicht einfach um kaufen um jeden Preis", sagte Knobel.

Aber der Konzern halte die Augen nach strategisch passenden und attraktiven Zukäufen auf. "Mein Ziel ist es ja nicht, Henkel kleiner, sondern größer zu machen."


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