Hitzefallen vermeiden: Mit Hund, Katze und Kleintier sicher durch heiße Tage

Zu viel Hitze oder eine zu hohe Belastung können für Tiere sehr schnell lebensbedrohlich werden.

Symbolbild. (erstellt mit Adobe Firefly)
Symbolbild. (erstellt mit Adobe Firefly) | Foto: regionalHeute.de

Region. Ein Baum als Schutz vor direkter Sonne, der nah gelegene Bach oder das Buddelloch in der kühlen Erde – für unsere tierischen Begleiter sind Schattenplätze und ausreichend Abkühlungsmöglichkeiten in den heißen Sommermonaten nicht nur ein Segen, sondern auch notwendig. Die Tierschutzorganisation TASSO gibt Tierhaltern wichtige Tipps, wie sie ihren Hund, ihre Katze oder ihre kleinen Heimtiere sicher durch die heißen Tage begleiten und Hitzefallen umgehen.



Sonnenlicht steigert grundsätzlich das Wohlbefinden, da geht es den Haustieren nicht anders als ihren Menschen. Oftmals genießen sie ein kurzes Sonnenbad. Nach ein paar Minuten ist aber meist schon Schluss und sie suchen instinktiv ein anderes Plätzchen auf, um sich abzukühlen. Sowohl Hunde und Katzen als auch kleine Heimtiere wie beispielsweise Kaninchen oder Meerschweinchen können nicht schwitzen, sie regulieren ihren Wärmehaushalt über die Atmung. Um den dadurch entstehenden Wasserverlust auszugleichen, müssen sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Zu viel Hitze oder eine zu hohe Belastung können daher sehr schnell lebensbedrohlich für sie werden.

Kleine Heimtiere gehören nicht auf den Balkon


Oftmals werden gerade bei kleinen Heimtieren die Auswirkungen der Hitze unterschätzt. Um ihnen etwas Gutes zu tun und für Abwechslung zu sorgen, werden sie beispielsweise im Käfig auf den Balkon gestellt. Das kann fatale Folgen für die Tiere haben. Zum einen staut sich auf dem Balkon die Hitze, zum anderen wandert die Sonne und der eben noch schattige Platz wird zur Hitzefalle. Besser beraten sind Tierhalter damit, morgens und abends ausgiebig zu lüften und die Räume durch heruntergelassene Rollos kühl zu halten. Leben Meerschweinchen, Kaninchen und Co. im Freigehege, sind Bäume, Sträucher oder auch Erdbauten ideal, um für Schatten und Abkühlung zu sorgen. Frisches Trinkwasser muss den Fellnasen jederzeit zur Verfügung stehen.

Hunde nicht übermäßig belasten


Hunden droht bei übermäßiger Belastung bei hohen Temperaturen ein Hitzschlag. Lange Spaziergänge oder Trainingseinheiten sollten daher am besten in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegt werden. Zudem ist es ratsam Feld- oder Waldwege zu nutzen, da asphaltierter Boden sich in der Sonne schnell aufheizt. Das kann dazu führen, dass Hunde sich die Pfotenballen verbrennen. Viele Hunde freuen sich auch über eine Abkühlung im See, Bach oder Fluss. Dabei sollten Hundehalter ihren tierischen Liebling immer im Blick behalten, ihn nicht zu weit hinaus schwimmen lassen und eventuelle Strömungen beachten. Für zu Hause gilt: Schattenplätze einrichten und für frisches Wasser sorgen.

Fenster auf Kipp stellen eine Bedrohung für Katzen dar


Die meisten Katzen bestimmen ihren Tagesrhythmus selbst. In den heißen Sommermonaten neigen sie eher dazu, es etwas ruhiger anzugehen. Freigängerkatzen suchen draußen selbstständig schattige Orte auf und Wohnungskatzen ziehen sich bei Bedarf in den kühlsten Raum zurück – die Gefahr einer Überhitzung ist daher nicht ganz so groß. Wichtig ist, dass sie jederzeit Zugang zu diesen Rückzugsorten haben. Auch Katzen benötigen ausreichend Wasser, um die Hitze zu überstehen. Eine große Gefahr stellen aus Unwissenheit oder aus Versehen auf Kipp gestellte Fenster dar. Immer wieder kommt es zu schweren oder lebensbedrohlichen Verletzungen, weil eine neugierige Samtpfote versucht hat, durch den kleinen Spalt zu klettern. Katzenhalter:innen sollten daher am besten darauf verzichten, die Fenster auf Kipp zu stellen oder für spezielle Schutzvorrichtungen sorgen.

Erste Hilfe bei Hitzschlag


Ein Hitzschlag droht schon nach wenigen Minuten ab 20 Grad in der Sonne. In der Regel kann das Tier die Überwärmung des Körpers nicht eigenständig regulieren. Die Symptome einer Überhitzung sind Hecheln, Unruhe, Schwäche, Teilnahmslosigkeit bis hin zu Bewegungsstörungen wie Schwanken.

Die wichtigste Maßnahme für Sie ist, das Tier in den Schatten zu bringen und vorsichtig mit nasskalten Tüchern für mindestens 30 Minuten abzukühlen. Beginnen Sie an den Pfoten über die Beine, das Hinterteil, über den Rücken bis zum Nacken. Das Wichtigste ist hierbei eine langsame Abkühlung. Übergießen Sie das Tier keinesfalls mit eiskaltem Wasser. Organisieren Sie danach zeitnah einen Transport in einem gekühlten Auto zum Tierarzt und vermeiden Sie eine weitere Hitzebelastung. Melden Sie sich vorsichtshalber in der Tierarztpraxis an, damit auch ein Tierarzt vor Ort ist. Die Behandlung beim Arzt besteht aus kühlen Infusionen, Medikamenten und eventuell auch Sauerstoffzufuhr.


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