Region. Zur aktuellen Hochwasserlage im Land und den Herausforderungen des bevorstehenden Silvesterwochenendes hat sich nun Niedersachsens Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens geäußert. Dies geht aus einer Pressemitteilung hervor. Noch immer sind Einsatzkräfte im Einsatz, um gegen die Auswirkungen des Hochwassers anzukämpfen. Parallel dazu hat am heutigen Freitag der Regen wieder eingesetzt.
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Die Innenministerin:
„Nach wie vor müssen wir in Niedersachsen von einer landesweiten Hochwasserlage sprechen. Die Schwerpunkte des Hochwassers haben sich in den vergangenen Tagen mit den Wassermassen vom Südosten in den Nordwesten des Landes verschoben. Dies führt dazu, dass sich die Lage im Südosten Niedersachsens mittlerweile weitgehend stabilisiert hat. In einigen Landkreisen konnte die Zahl der eigesetzten Einsatzkräfte daher schon wieder ein Stück weit reduziert werden. Wir haben es aber auch dort weiter mit ausgesprochen hohen Pegelständen zu tun und viele Gräben, Äcker und Gewässer können kein Wasser mehr aufnehmen - für eine Entwarnung ist es heute also noch zu früh."
Lage noch immer angespannt
Die Hotspots des Hochwassers befänden sich mittlerweile weiter nördlich. Dort sei die Lage durch aufgeweichte Deiche nach wie vor ausgesprochen kritisch und könne sich jederzeit weiter verschärfen. Die Einsatzkräfte reagierten darauf allerdings mit großer überregionaler Solidarität und Unterstützung. Behrens: "Für ihren großartigen Einsatz kann man gar nicht häufig genug ‚Danke‘ sagen!"
Das Land koordiniere über das Kompetenzzentrum für Großschadenslagen Unterstützung und helfe betroffenen Kommunen ganz konkret mit der Bereitstellung von Fahrzeugen und Gerätschaften durch das Niedersächsische Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK).
In den kommenden Stunden und Tagen könnten auch Hubschrauber der Bundespolizei und der Bundeswehr zum Einsatz kommen, wenn die Lage vor Ort es erfordert. Bund, Land und Kommunen stünden dazu in einem ständigen Austausch und könnten bei Bedarf schnell reagieren.
"Ich danke dem Bund und den anderen Bundesländern an dieser Stelle für die große Solidarität in diesen Tagen. Niedersachsen erhält bei der Bewältigung der Lage Unterstützung aus Bayern, Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und dem Saarland - beispielsweise in Form von Sandsäcken, mobilen Deichsystemen sowie weiteren Geräten und auch Einsatzkräften", so die Innenministerin weiter.
Silvester-Wochenende wird entscheidend
Das kommende Silvesterwochenende sei für den weiteren Verlauf des Hochwassers entscheidend. Man hoffe, dass sich die Niederschläge in Grenzen halten werden und sich die Situation nicht noch einmal weiter verschärft. Auch die angekündigten Stürme könnten sich im schlimmsten Fall negativ auf die Deichsicherheit auswirken.
Katastrophentourismus ein Problem
In Gesprächen mit den Einsatzkräften vor Ort habe man in den vergangenen Tagen immer wieder zwei Sorgen gehört:
1. Die Sorge vor einer schweren Einsatzlage an Silvester in Kombination mit der Bewältigung der akuten Hochwasser-Lage
2. Den Ärger über einen grassierenden Katastrophentourismus, den Diebstahl von Sandsäcken, die Beleidigung von Einsatzkräften oder andere Störungen der Hochwasser-Einsätze durch Bürger
Daniela Behrens dazu:
"Ich finde es sehr bedauerlich, dass man es für einige wenige noch einmal so klar sagen muss: Zum gesellschaftlichen Zusammenhalt gehört es auch, sich gerade in Notsituationen zusammen zu reißen und seinen Egoismus hinten an zu stellen! Mein Appell an die Niedersächsinnen und Niedersachsen lautet: Lassen Sie unsere Feuerwehrleute, die vielen Mitarbeitenden der Hilfsorganisationen und unsere Helferinnen und Helfer ihre Arbeit machen! Sie opfern ihre Feiertage, damit wir diese Lage gemeinsam bewältigen können! Jede und jeder kann selbst einen kleinen Beitrag zur Entlastung an Silvester leisten, indem er bspw. auf leichtsinnigen Umgang mit Feuerwerk verzichtet und auf sich und andere Acht gibt. Rufen Sie außerdem bitte nur dann die 112, wenn es sich um einen wirklichen Notfall handelt. Jeder unnötige Einsatz stellt eine weitere Belastung für unsere Einsatzkräfte dar - das gilt grundsätzlich, aber in diesen Tagen ganz besonders."
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