Hundenasen im Corona-Test: Gesundheitsministerin Reimann besucht Modellprojekt

Reimann: „Wenn die wissenschaftlichen Erkenntnisse den Einsatz von Hunden ermöglichen, können Verdachtsfälle früh identifiziert und Testkapazitäten entlastet werden"

Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann besuchte Modellprojekt der Hochschule Hannover.
Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann besuchte Modellprojekt der Hochschule Hannover. | Foto: Tom Figiel

Braunschweig. Forschende der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover untersuchen, wie zuverlässig Hunde riechen können, ob Menschen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert sind. Gesundheitsministerin Carola Reimann informierte sich heute über das Pilotprojekt.


„Der Corona-Virus ist unter anderem so tückisch, weil infizierte Personen bereits Tage vor den ersten Symptomen andere anstecken können. Wenn wissenschaftliche Belege einen Einsatz der Hunde beispielsweise an Flughäfen ermöglichen, können mögliche Verdachtsfälle früh identifiziert und gezielt getestet werden. Das würde Testkapazitäten entlasten und Infektionsketten früh unterbrechen", so Dr. Carola Reimann. Während Polizei und Zoll das Potential der sensiblen Spürnasen seit langem nutzen, ist der Einsatz von Hunden in der Medizin noch nicht sehr weit verbreitet. In einer Pilotstudie hatten Hunde bereits gezeigt, dass sie zwischen Proben SARS-CoV-2-infizierter Menschen und Kontrollproben mit einer hohen Trefferquote unterscheiden können. „Damals hatten wir die Hunde lediglich mit Proben von positiv und von negativ getesteten Menschen trainiert", erklärt Professor Holger Volk, PhD, Leiter der Klinik für Kleintiere, „in der Realität gibt es aber viele Differenzierungen. Deshalb trainieren wir die Hunde jetzt mit weiteren Proben und untersuchen, wie gut sie sie unterscheiden können."

Dafür sucht das Forscherteam noch Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer, die Proben zur Verfügung stellen möchten: Von SARS-CoV-2 infizierten Personen mit (auch leichten) Symptomen, sowie von SARS-CoV-2 infizierten Personen ohne Symptome und von Personen mit anderen Atemwegserkrankungen wie beispielsweise Grippe, Bronchitis etc.

Die Klinik für Kleintiere führt das Projekt in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr, der Medizinischen Hochschule Hannover und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf durch. Dr. Gerhard Greif, Präsident der TiHo, sagt: „Es ist sehr beeindruckend, was die Hunde leisten und wie schnell das Training Erfolg zeigt."


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