Region. Das Niedersächsische Landvolk Braunschweiger Land e.V. hat die Kampagne „Schluss mit Lustig“ ins Leben gerufen. Anlass dafür sei die Vielzahl von neuen, die Landwirtschaft betreffenden, Verordnungs- und Gesetzesentwürfen, die auf den unterschiedlichen politischen Ebenen zur Verabschiedung bereitstehen. Ziel der Kampagne sei es, gerade im Hinblick auf die Umweltministerkonferenz in Goslar vom 23. bis 25. November, Politik und Gesellschaft die Konsequenzen aufzuzeigen, die eine Umsetzung der Entwürfe zur Folge haben könnte.
Um zukünftig mehr als 8 Milliarden Menschen auf der Welt ernähren zu können, brauche es aus Sicht des Verbandes eine leistungsfähige Landwirtschaft. Dazu gehöre auch die Möglichkeit des nachhaltigen Einsatzes von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Die Bestimmungen und Kontrollen für diesen Einsatz seien in der EU sehr hoch. "Höher als in den meisten anderen Teilen der Welt", so das Landvolk.
Schluss mit lustig
Die neuen EU-Verordnungen führten zu einer Zwangsökologisierung der europäischen Landwirtschaft, die signifikante Ertragsminderungen zur Folge haben würden. Dies werde zur Folge haben, dass die EU als relativ reiche Volkswirtschaft Lebensmittel aus anderen Ländern importieren müsse, in denen es zum Teil gar keine Bestimmungen und Kontrollen für den Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln gäbe. Infolgedessen würde sich das Lebensmittelangebot in den relativ armen Entwicklungsländern weiter verknappen. Lebensmittel, die hier vor Ort von der Landwirtschaft produziert und nicht importiert werden müssten, sieht der Verband als besten Umwelt- und Klimaschutz an.
Die Internetseite www.schluss-mit-lustig.eu soll aufzeigen, dass die bereits beschlossenen Verordnungen der jüngeren Vergangenheit gepaart mit den aktuell zur Abstimmung stehenden Entwürfen der EU-Kommission die Produktion der lokalen landwirtschaftlichen Betriebe stark einschränken würden. „Warum dieses [in Zeiten von Energiekrise, absehbarer wirtschaftlicher Rezession und der Klimakrise] direkte Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft haben wird und nicht nur auf die landwirtschaftlichen Betriebe, möchten wir in teils drastischer Verdeutlichung vor Augen führen“, sagt Johannes Wüstemann, Mitglied im Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit des Landvolkverbandes Braunschweiger Land e.V.. „Dabei haben wir die Auswirkungen der Klimakrise in den von uns prognostizierten Entwicklungen noch gar nicht berücksichtigt“, ergänzt Johanna Lippoldes, ebenfalls Mitglied des Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit.
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