Ifo-Institut fordert Reform des Steuer- und Abgabensystems

Das Münchener Ifo-Institut fordert eine grundlegende Reform des deutschen Steuer- und Abgabensystems. "Unternehmen brauchen Investitions- und Wachstumsimpulse, mehr Arbeit muss sich für Haushalte mehr lohnen", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest am Dienstag.

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Finanzamt (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

München. Das Münchener Ifo-Institut fordert eine grundlegende Reform des deutschen Steuer- und Abgabensystems.


"Unternehmen brauchen Investitions- und Wachstumsimpulse, mehr Arbeit muss sich für Haushalte mehr lohnen", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest am Dienstag. "Viele Regelungen, Ausnahmen und Privilegien sollten dagegen abgeschafft werden, sie führen zu mehr Bürokratie und hemmen das Wachstum." Eine Reform sei angesichts einer im internationalen Vergleich hohen Steuerlast nötig.

Zentral ist es aus Sicht der Experten, Unternehmen steuerlich zu entlasten und damit langfristig Investitionen zu fördern. "Eine stufenweise Senkung der Körperschaftsteuer um fünf Prozentpunkte und die Einführung beschleunigter Abschreibungsregelungen würden dringend benötigte Impulse setzen", so Fuest.

Nach Ansicht der Ifo-Forscher lohnt sich Mehrarbeit für Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkommen zu wenig. Deshalb sollte die Einkommensteuer im unteren und mittleren Bereich gesenkt sowie Freibeträge erhöht werden. Die Experten raten zu einer grundlegenden Reform des Transfersystems: Alle existenzsichernden Leistungen sollten zu einer einzigen Transferleistung gebündelt werden.

Finanziert werden könnten die Entlastungen über eine "moderate Erhöhung" der Umsatzsteuer, so das Institut. "Eine höhere Belastung durch Verbrauchsteuern ist weniger wachstumshemmend als die derzeitige Fokussierung auf direkte Steuern wie Einkommen- und Unternehmenssteuern", sagte Andreas Peichl, Leiter des Ifo-Zentrums für Makroökonomik und Befragungen.


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