Berlin. Das Münchner Ifo-Institut konstatiert eine "Deindustrialisierung der Autobranche". Diese komme durch den Wandel zur E-Mobilität zustande, schreibt Oliver Falck, Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien in einem am Freitag veröffentlichten Beitrag.
Ein Teil des Verlusts von Fertigungsberufen werde bereits und könnte in Zukunft noch mehr durch Batteriefertigung, Dienstleistungen im Bereich Software oder digitale Geschäftsmodelle aufgefangen werden, so Falck. Rund 447.000 Beschäftigte stellten 2019 Produkte mit Verbrennertechnik her. Diese sind unmittelbar von der Umstellung von Verbrennungs- auf Elektromotoren betroffen - unter anderem weil Elektromotoren in der Herstellung weit weniger komplex sind als Verbrenner. "Noch produzieren die Autohersteller parallel Fahrzeuge mit beiden Antriebsarten. Mit dem Abbau dieser Doppelstrukturen wird sich der Beschäftigungsabbau in der Fertigung in den kommenden Jahren weiter beschleunigen", sagte Falck.
Die Anzahl der Beschäftigten im IT-Bereich sei seit 2013 um knapp 49 Prozent gestiegen. Die Beziehung zu China und den USA in einem veränderten geopolitischen Umfeld bestimme die künftige Position der deutschen Autoindustrie im Wettbewerb und damit auch die Produktionsvolumina, sagte Falck. Mit Tesla hätten die USA derzeit den größten Elektroauto-Produzenten der Welt auf dem Markt.
Gleichzeitig fertigten deutsche Autobauer in China deutlich mehr Fahrzeuge als in Deutschland. Auch die Bedeutung chinesischer Unternehmen in der Produktion nehme zu: Immer mehr einheimische Wettbewerber drängen auf dem chinesischen Markt. Die chinesischen Produzenten BYD oder SAIC gehören bereits zu den Top 10 der weltweit größten Elektroauto-Produzenten.
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