Region. Die „Corona-Disziplin“ auf dem Bau sinkt: Auf immer mehr Baustellen in der Region wird gegen Abstands- und Hygieneregeln verstoßen. Das kritisiert die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). „Viele Baufirmen nehmen die Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus auf die leichte Schulter. Das ist fatal“, sagt der Vorsitzende der IG BAU Braunschweig-Goslar, Karl-Heinz Ehrenberg.
Immer häufiger werde wieder „im alten Trott“ gearbeitet – wie vor der Corona-Pandemie. Viele Bauunternehmen blendeten die Gefahr einer Infektion mit dem Covid-19-Virus inzwischen einfach aus, so die IG BAU. Bei ihren Baustellen-Visiten stoße die Gewerkschaft auf „grobe Corona-Sünden“: „Oft ist nicht einmal das Händewaschen möglich. Ein Waschbecken mit Seife und fließendem Wasser – Fehlanzeige. Von Desinfektionsmittel-Spendern ganz zu schweigen. Aber auch Sammeltransporte in Bullis sind schon längst wieder an der Tagesordnung. Genauso Frühstücks- und Mittagspausen dicht an dicht im Bauwagen“, sagt Karl-Heinz Ehrenberg.
Corona-Schutz auf dem Bau koste – wie in anderen Bereichen der Wirtschaft auch – Geld. Das seien allerdings notwendige Kosten, die die Bauunternehmen in der Region nicht scheuen dürften, fordert die IG BAU Braunschweig-Goslar: „In der Corona-Pandemie zeigen Baubeschäftigte in der Region volle Leistung. Dafür haben sie auch vollen Gesundheitsschutz verdient.“
IG BAU kritisiert mangelnden Infektionsschutz auf Baustellen
Die Bauunternehmen sehe die Gewerkschaft in der Pflicht, für ausreichenden Gesundheitsschutz aufzukommen.
Unberechenbar, gefährlich – und überall: Das Corona-Virus respektiert keine Regeln. „Da können noch so viele Verbotsschilder stehen. Wenn sich einer garantiert nicht daranhält, dann das Corona-Virus“, sagt Karl-Heinz Ehrenberg. Der IG BAU-Bezirksvorsitzende warnt vor einem wachsenden Corona-Risiko auf dem Bau. | Foto: IG BAU